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24.03.2013 18:54:31

ROUNDUP: Ramsauer schließt Weiterbetrieb des Flughafens Tegel aus

    BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat einen Weiterbetrieb des Berliner Flughafens Tegel nach Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER ausgeschlossen. "Alle Verfahren sind abgeschlossen und höchstrichterlich bestätigt. Die Beschluss- und Rechtslage ist aus unserer Sicht heute noch eindeutig", sagte Ramsauer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Sechs Monate nach dem Start des BER erlösche die Betriebsgenehmigung von Tegel.

    Der neue Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte erst am Wochenende die Debatte über einen Weiterbetrieb von Tegel erneut befeuert. Anlass war der ersten Direktflug von Air Berlin von Tegel in die US-Metropole Chicago. Bei der feierlichen Zeremonie vor dem Start brachte Mehdorn erneut seine Idee ins Spiel, den Airport Tegel zu erhalten.

    "Das hat Pro und Kontra, man muss es sich anschauen", sagte er laut "Tagesspiegel" (Sonntag). Die Beschlüsse, den neuen Hauptstadtflughafen zu bauen und Tegel spätestens ein halbes Jahr nach dessen Start zu schließen, seien unter anderen Voraussetzungen gefallen. "Man muss darüber reden."

    Dem erteilte der Bundesverkehrsminister eine Absage. "Wir sollten jetzt das Vordergründige tun und den BER fertigbauen", sgate Ramsauer. "Die Debatte über ein Offenhalten von Tegel eröffnet nur neue Gefechtsfelder, die wir derzeit nicht brauchen."

    Die Berliner hängen indes mehrheitlich an ihrem alten Flughafen. Erneut sprach sich in einer Umfrage deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung für den Erhalt von Tegel aus. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der "Berliner Zeitung" waren 69 Prozent dafür. Vor etwa einer Woche berichtete bereits die "Bild"-Zeitung in einer ähnlichen Umfrage, dass 60 Prozent der Hauptstädter den alten Flughafen im Westen der Stadt behalten wollen.

    Dass sich zahlreiche Bürger für den Erhalt von Tegel ausgesprochen haben, zeige, dass der Flughafen "irgendetwas Besonderes hat", sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), laut "Tagesspiegel". "Alle schätzen natürlich die kurzen Wege, das ist nach wie vor eine hohe Attraktivität. Aber trotzdem, er platzt aus allen Nähten und deshalb brauchen wir den neuen Flughafen", sagte der SPD-Politiker der Zeitung.

    Wowereit war mit an der Bord des ersten Direktflugs nach Chicago. Dort wollte er mit seinem Amtskollegen Rahm Emanuel sprechen und für den Standort Berlin werben, sagte Regierungssprecher Richard Meng am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.

    Auch der frühere Berliner Flughafenchef Hans-Henning Romberg schaltete sich in die Debatte um Tegel ein. Als "Airport One" könnte der Standort für Flieger der Bundesregierung mit Gastrechten für Geschäftsflieger genutzt werden, sagte er dem "Tagesspiegel" (Samstag). Dies würde auch nicht dem Planungsbeschluss widersprechen, der nur für die zivile Nutzung gelte. Romberg ist Geschäftsführer des Interessenverbands der Geschäftsflieger (GBAA).

    Der neue Flughafenchef Mehdorn hatte den Weiterbetrieb von Tegel bereits bei seinem Amtsantritt vor gut zwei Wochen überraschend ins Gespräch gebracht. Am pannengeplagten Hauptstadtflughafen ruhen die Bauarbeiten indes weitgehend. Es wird damit gerechnet, dass es frühestens im August weitergeht. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" müsse zuvor auch noch eine Einigung mit den Baufirmen gefunden werden. Diese haben noch Forderungen an die Flughafengesellschaft. Flughafensprecher Ralf Kunkel wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentieren. Mehdorn müsse sich erst ein Bild machen./alr/DP/edh

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