29.05.2013 17:17:34
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ROUNDUP/Presse: Versicherungsamt ermittelt wegen Prämienzahlungen gegen DAK
Der Rundfunksender NDR Info hatte berichtet, HanseMerkur biete Versicherungsvertretern überhöhte Prämien von bis zu 150 Euro, wenn sie Kunden zum Wechsel zur DAK animierten. Besonders erfolgreiche Vertreter sollten zudem einen Kleinwagen ein Jahr lang umsonst nutzen dürfen. Wenn der Sachverhalt so wäre, dann seien die Prämien nicht mit den Wettbewerbsgrundsätzen vereinbar, sagte Schmidt. Es gelte eine Obergrenze von 80 Euro. HanseMerkur arbeitet nach eigenen Angaben seit 2004 mit der DAK zusammen und bietet deren Kunden Zusatzversicherungen an.
Ein Sprecher der DAK-Gesundheit erklärte in Hamburg, die Kasse zahle für eine Neuaufnahme durch Vertriebsmitarbeiter der HanseMerkur lediglich 60 Euro. "Die für alle Krankenkassen verbindlichen Wettbewerbsgrundsätze erlauben sogar eine Vergütung bis zu 80,80 Euro für Neumitglieder aufzuwenden, die von privaten Versicherungsvermittlern geworben werden. Die DAK-Gesundheit schöpft diesen Betrag nicht aus."
Auch ein Sprecher der privaten HanseMerkur-Versicherungsgruppe in Hamburg erklärte: "Die DAK ist da komplett sauber." Ein Vertriebsmitarbeiter der HanseMerkur könne bis zu 150 Euro als "Maximalgröße" erhalten, wenn er ein Neumitglied für die DAK-Gesundheit gewinne. Das sei ein "Werbeaufwand für potenzielle und echte HanseMerkur-Kunden im Rahmen unserer Kooperation" mit der Kasse. Schließlich habe im Schnitt jedes fünfte DAK-Mitglied mindestens eine Zusatzversicherung bei HanseMerkur.
"Wir teilen die Auffassung einer Angestellten des Bundesversicherungsamtes nicht, dass hier ein Verstoß gegen Wettbewerbsgrundsätze für gesetzliche Kassen vorliegt", erklärte der Sprecher. Hier gehe es darum, was die HanseMerkur als privates Versicherungsunternehmen in die Akquise stecke. Der Kleinwagen, der ein Jahr lang auf ihre Kosten genutzt werden dürfe, werde bei einem Wettbewerb ausgelobt - für denjenigen, der mehr als 50 DAK-Mitglieder wirbt. Der Wettbewerb sei nur für dieses Jahr angesetzt.
Das BVA sieht solche zusätzlichen Zahlungen durch eine Private Krankenversicherung aber kritisch. "Das werten wir als eine Umgehung der Wettbewerbsgrundsätze, weil die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet sind, mit einem gewissen Werbebudget auszukommen", zitiert der NDR-Bericht eine BVA-Sprecherin./wae/DP/stb
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