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27.04.2014 18:15:48

ROUNDUP/Preisabsprachen: Bahn will Stahlfirmen verklagen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn will mindestens neun europäische Stahlfirmen auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe verklagen. Grund seien illegale Preisabsprachen für Stahl-Beton-Schwellen zwischen den Jahren 1984 und 2002, sagte ein Bahn-Sprecher am Sonntag und bestätigte einen Bericht der "Bild am Sonntag". Nach internen Untersuchungen der Bahn hat sie 18 Jahre lang zu viel bezahlt, weil die Firmen ein Kartell gebildet und die Schwellen 20 bis 30 Prozent zu teuer verkauft hätten. Die EU-Kommission verhängte gegen beteiligte Unternehmen bereits 2010 Bußgelder in Höhe von fast 100 Millionen Euro.

Auch bei Gleisen und Weichen war die Bahn zuvor Opfer eines Kartells geworden. Mehrere Unternehmen, darunter die Stahlkonzerne ThyssenKrupp und voestalpine, hatten sich auf überhöhte Preise verständigt und die Bahn damit geschädigt. Rund zehn Jahre lang - von 2001 bis 2011 - hatten sich die Firmen laut Kartellamt zu Lasten von Nahverkehrs-, Privat- und Industriebahnen abgesprochen.

Das Bundeskartellamt hat für das sogenannte Schienenkartell insgesamt Bußgelder in Höhe von 232 Millionen Euro verlangt - eine der höchsten Forderungen der Bonner Wettbewerbshüter überhaupt. Auf ThyssenKrupp entfielen 192 Millionen Euro. Der Stahlkonzern ThyssenKrupp zahlte der Deutschen Bahn Medienberichten zufolge einen Schadenersatz nach einer außergerichtlichen Einigung von 150 Millionen Euro. Auch Voestalpine hatte sich zuvor mit der Bahn auf einen Schadenersatz geeinigt./nk/uta/DP/she

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