ROUNDUP: OHB mit mehr Gewinn, aber hinter Umsatzerwartungen

BREMEN (dpa-AFX) - Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB hat 2015 mehr Gewinn eingefahren. Dabei profitierte das Unternehmen aber von Sondereffekten aus dem Vorjahr, die durch Steuererleichterungen im Ausland entstanden waren. Der Konzerngewinn stieg auf fast 126 (Vorjahr: 111) Millionen Euro. Wichtigstes Projekt für OHB ist nach wie vor der Bau von 22 Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo. Die Produktion neige sich langsam dem Ende zu, sagte Konzernchef Marco Fuchs am Donnerstag. Deshalb hoffe er, dass OHB bei der Ausschreibung weiterer Satelliten in diesem Jahr wieder zum Zuge komme.

2015 sei kein überraschend gutes, aber ein normales Geschäftsjahr gewesen, sagte Fuchs. Der Jahresüberschuss sank um fast 4 Millionen auf rund 25 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 40,2 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz reduzierte sich auf rund 730 (Vorjahr: 773) Millionen Euro. OHB erklärte dies mit dem Verkauf einer Tochtergesellschaft, die 2015 erstmals nicht mehr in den Bilanzen auftauchte.

Damit blieb der Konzern bei der Gesamtleistung hinter den erwarteten 800 Millionen Euro zurück. "Es hat Verzögerungen bei den großen Satellitenprojekten gegeben", begründete Fuchs dies. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet er mit einem Umsatz von 750 Millionen Euro und einem EBIT von 42 Millionen Euro.

Neben laufender Projekte wie dem Bau von Wetter- und Aufklärungssatelliten sowie Teilen für die europäische Trägerrakete Ariane 5 sind bereits Entwicklungsaufträge in Millionenhöhe unterschrieben. Dazu zählt ein neues elektrisch betriebenes Satellitensystem und der Bau der Tanks der neuen Ariane-6-Rakete. "Wir bemühen uns auch um neue Missionen", sagte Fuchs. Als Beispiele nannte er Studien zu einem Asteroidenabwehrsystem und einem Mars-Rover, der 2018 zu dem roten Planeten starten soll./igl/DP/stb