15.03.2017 14:08:41

ROUNDUP: Intershop will in der Marknische aus den roten Zahlen

JENA (dpa-AFX) - Das Jenaer Software-Unternehmen Intershop ist 2016 wieder in die roten Zahlen gerutscht. Bei sinkenden Umsätzen summierte sich der Verlust auf drei Millionen Euro, wie aus der am Mittwoch in Jena vom Vorstand vorgelegten Bilanz hervorgeht. 2015 hatte der Spezialist für Programme für den Internethandel noch ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Das soll bei Stabilisierung der Umsätze 2017 wieder erreicht werden, kündigte Vorstandschef Jochen Wiechen an. Dazu soll die Neuausrichtung auf Software und Services für das Onlinegeschäfts von Großhandelsunternehmen beitragen.

Mit der Konzentration auf diese Marktnische hatte der Vorstand im vergangenen Herbst auf sinkende Umsätze und steigende Verluste reagiert. Ziel sei, zum Digitalisierungspartner für mittelständische Unternehmen im Großhandel zu werden.

Wiechen sprach von einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2016. Intershop habe sich schwer getan, im Konzert der großen Anbieter von Software für den Internethandel wahrgenommen zu werden. "Viele Kunden hatten Intershop nicht auf dem Radar", sagte er.

Der Umsatz sank auf 34,2 Millionen Euro und lag damit ein Fünftel niedriger als 2015. Die Umstrukturierungen, zu denen auch der Abbau von Arbeitsplätzen in der Verwaltung gehörte, hätte für Sonderaufwendungen von etwa einer Million Euro, die den Verlust in die Höhe trieben. Nun würde wieder Personal eingestellt, vor allem Techniker, so der Vorstandschef. Derzeit beschäftige das börsennotierte Unternehmen 355 Menschen.

Intershop wolle aus eigener Kraft den Umsatzrückgang stoppen, sagte Wiechen. Dieser war 2016 vor allem in den USA mit einem Rückgang um fast zwei Drittel hoch ausgefallen. Eine andere Variante sei, einen Partner zu finden, der Intershop übernimmt. "Diese Option wird ständig von uns geprüft", sagte Wiechen.

Intershop hatte in den 1990er Jahren zu den Pionieren des Internethandels in Deutschland gehört./ro/DP/she

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