ROUNDUP: Infineon begeistert Börse - 'Talsohle durchschritten'

    Zwischen Januar und März stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um acht Prozent auf 918 Millionen Euro. Das operative Ergebnis legte im Quartalsvergleich von 44 auf 68 Millionen Euro zu. Damit schnitt Infineon besser ab als erwartet.  Wegen des stark zyklischen Geschäftsverlaufs im Chipgeschäft ist der Vergleich von Quartal zu Quartal bei Halbleiterherstellern aussagekräftiger als der auf Vorjahresbasis wie bei den meisten anderen Unternehmen.

MERRILL LYNCH EMPFIEHLT PAPIER JETZT ZUM KAUF

    An der Börse sorgte vor allem der positive Ausblick für Begeisterung. Nach dem Kurssprung am Morgen blieb Infineon auch am frühen Nachmittag Sieger im DAX mit einem Plus von zeitweise mehr als acht Prozent. Die Experten lobten sowohl die Zahlen als auch die Prognosen für das laufende Quartal und das Gesamtjahr. Die Analysten der US-Bank Merrill Lynch stuften das Papier gleich um zwei Stufen von "Underperform" auf "Buy" hoch. Nach dem starken Ergebnis im zweiten Quartal rechnet er damit, dass jetzt viele Analysten ihre Prognosen und damit ihre Kursziele für die Aktie erhöhen werden.

    Infineon selbst geht jetzt davon aus, das obere Ende der bisherigen Prognose zu erreichen. Damit dürfte der Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr, das Ende September endet, geringer ausfallen als befürchtet. "Wir sehen ein gutes zweites Halbjahr." Die Orderbücher füllten sich bereits. "Deshalb rechnen wir auch mit einem weiteren Anstieg von Umsatz und Marge im laufenden Quartal", sagte Ploss. Allerdings hätten die Bestellungen meist noch einen kurzen Vorlauf. "Die Orderbücher füllen sich nicht so langfristig wie früher."

MOBILE KOMMUNIKATION BLEIBT IM FOKUS

    Infineon macht fast die Hälfte seines Umsatzes mit Chips für die Autoindustrie. Für Impulse sorgt derzeit aber auch das Geschäft mit Tablet-Computern und Smartphones, das Rückgänge im klassischen PC-Markt mehr als ausgleicht. Der Trend zur mobilen Kommunikation bleibt ein wichtiger Markttreiber für Infineon, schnelle Akku-Ladezeiten und leichte Netzteile sind wichtige Themen. "Die Nutzer wollen ihre Geräte nicht in zwölf Stunden laden, sondern in einer", sagte Ploss./dwi/zb/DP/zb