ROUNDUP: Hurrikan 'Sandy' kommt Versicherer Zurich teuer zu stehen

    Die Aktie des Versicherers reagierte zunächst nicht auf die Nachrichten. Kurz nach Handelsstart in der Schweiz lag das Papier unverändert bei 239,60 Schweizer Franken. Analyst Fabrizio Croce vom Analysehaus Kepler sieht die Schadensbelastung im Rahmen seiner Erwartungen.

    Hurrikan "Sandy" hatte Ende Oktober in der Karibik und auf den Bahamas getobt und anschließend schwere Schäden an der Ostküste der USA angerichtet. In New York und angrenzenden Bundesstaaten kostete der Sturm mindestens 110 Menschen das Leben. Der Wind und heftige Regenfälle beschädigten Straßen, U-Bahnen und Versorgungsnetze, was in vielen Betrieben Produktionsausfälle nach sich zog. Dafür und für hohe Sachschäden muss nun vielfach die Versicherungsbranche aufkommen.            Viele Versicherer halten sich mit konkreten Schadenprognosen zu dem Sturm bisher bedeckt. Der weltweit zweitgrößte Schweizer Rückversicherer Swiss Re (Schweizerische Rueckversicherungs-Gesellschaft) schätzt seine Belastung auf 900 Millionen Dollar, der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) ging zuletzt von einem mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus.

    Experten erwarten, dass die Versicherungsbranche insgesamt mit bis zu 25 Milliarden US-Dollar für die "Sandy"-Schäden geradestehen muss. Diese Zahl nannte zuletzt auch die Swiss Re als realistische Größe. Die volkswirtschaftlichen Schäden könnten je nach Schätzung bis zu 50 Milliarden Dollar erreichen. In den ersten drei Quartalen war die Versicherungsbranche von großen Naturkatastrophen allerdings weitgehend verschont worden, nachdem das Jahr 2011 mit dem Tsunami in Japan, den Erdbeben in Neuseeland und dem Hochwasser in Thailand zum schwersten Naturkatastrophenjahr aller Zeiten avanciert war.

    Der Versicherer Zurich berichtete nach "Sandy" von einer schnellen Schadenanalyse. Bereits Mitte November habe Zurich sämtliche großen, bis dahin gemeldeten Schäden begutachtet. Die ersten Schadenzahlungen seien am 5. November geleistet worden und damit weniger als eine Woche nach dem Sturm. Die gesamte Belastung von rund 700 Millionen Dollar will der Versicherer im vierten Quartal verbuchen./stw/enl/fbr