ROUNDUP: Hagel trifft Hannover Rück nur leicht - Teuer für Versicherungsbranche

    Dabei erreichen die Schadenprognosen seit Wochen immer neue Höhen. War zunächst noch von einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag die Rede, wurden Anfang September schon 1,5 Milliarden prognostiziert. Jetzt soll es mindestens noch eine Milliarde mehr sein. Der deutsche Versichererverband GDV hatte die Schäden zuletzt auf 2,7 Milliarden Euro beziffert, dabei allerdings weitere Hagel-Unwetter aus dem Sommer mit eingerechnet.

    Bei dem Hagelsturm "Andreas" waren vor allem in Baden-Württemberg und Niedersachsen Hagelkörner mit bis zu acht Zentimetern Durchmesser zu Boden gegangen. Tausende Autos wurden zerbeult, Scheiben gingen zu Bruch, Hausdächer wurden beschädigt. Die Hannover Rück sieht sich gemessen an ihrem Marktanteil davon "eher unterproportional" betroffen. Europas größter Versicherer Allianz ging im August für sich zunächst von 200 Millionen Euro Schaden aus.

    Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) hatte seine Belastung durch den Juli-Hagel Anfang September auf 180 Millionen Euro beziffert. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, es gebe noch keine neue Schätzung. Der Branchenzweite Swiss Re hat seinen Aktionären einen Schaden von 240 Millionen Dollar (177 Mio Euro) angekündigt.

    Der Hagel kommt die Versicherungsbranche voraussichtlich deutlich teurer zu stehen als das Hochwasser vom Juni, das neben Deutschland auch Nachbarländer wie Österreich und Tschechien getroffen hatte. Dem Versichererverband GDV zufolge beliefen sich die versicherten Flutschäden in Deutschland auf 1,8 Milliarden Euro. Einschließlich der Nachbarländer waren es laut Hannover Rück 2,5 Milliarden Euro. Diese Marke dürften die Hagelschäden aus dem Sommer nun übersteigen./stw/enl/stb