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29.10.2014 12:30:48

ROUNDUP: Deutsche Bank baut Vorstand um - Eigener Rechtsvorstand

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank baut ihr Top-Management um und will mit einem neuen Vorstandsposten ihre Rechtsstreitigkeiten schneller in den Griff bekommen. Christian Sewing soll sich als Rechtsvorstand um die zahlreichen teuren Auseinandersetzungen kümmern, die Deutschlands größte Bank im dritten Quartal wieder in die roten Zahlen zogen. Um diese kümmert sich künftig mit dem langjährigen Eon-Manager Marcus Schenck ein neuer Finanzvorstand. Der bisherige Amtsinhaber Stefan Krause soll auf einem neu geschaffenen Posten die Strategie des Konzerns entwickeln. Der Aufsichtsrat beschloss am Dienstagabend die Umbaupläne.

"Wir machen diesen Schritt, um uns auf die Abarbeitung von Rechtsstreitigkeiten zu fokussieren und die Effizienz und Effektivität unserer Organisation weiter zu erhöhen", erklärten die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen. Der Aufsichtsrat wolle mit den Änderungen die Leistungsfähigkeit des Vorstands stärken, so Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

WEITERE RÜCKSTELLUNGEN SORGTEN FÜR VERLUST

Der neue Rechtsvorstand Sewing (44) arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren für die Deutsche Bank und stand zuletzt als Generalbevollmächtigter der internen Revision vor. In dieses Amt sollen ihn bereits Fitschen und Jain gehievt haben. Seine größte Aufgabe wird es nun sein, die Rechtsstreitigkeiten der Bank möglichst schnell zu beenden. Die juristischen Baustellen gelten als einer der größten Unsicherheitsfaktoren für die Deutsche Bank.

Im dritten Quartal hatten weitere Rückstellungen in Höhe von 894 Millionen Euro die Bank wieder in die roten Zahlen gerissen. Co-Vorstandschef Anshu Jain räumte in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Mittwoch ein, dass die Bank die Herausforderungen mit ihren Altlasten unterschätzt habe. Deshalb soll es nun den Extra-Vorstandsposten für den Bereich geben.

Bislang war der 48 Jahre alte Österreicher Stephan Leithner für die Rechtsfälle zuständig. Sein Zuständigkeitsbereich wird nun gestutzt - er soll sich stärker ums operative Geschäft als Europachef kümmern. Zudem ist er weiter fürs Personal verantwortlich.

NEUER FINANZCHEF KOMMT VON GOLDMAN SACHS

Der künftige Finanzvorstand Schenck (48) war bis Dezember 2013 sieben Jahre Finanzchef des größten deutschen Energiekonzerns Eon. Seitdem arbeitete er wieder für die Investmentbank Goldman Sachs in London, von der er 2006 zu Eon gewechselt war. Er soll von Anfang 2015 an bei der Deutschen Bank eingearbeitet werden und nach der Hauptversammlung am 21. Mai 2015 den Posten als Finanzchef antreten.

Neben diesen Spitzenpersonalien haben Fitschen und Jain aber auch auf anderen Ebenen an den Stellschrauben gedreht: Ein Signal für die Zukunft soll die Ausweitung der Aufgaben von Operativ-Chef Henry Ritchotte (51) sein. Er soll sich künftig auch um digitale Themen kümmern. Diesen Bereich hat die Deutsche Bank nach Einschätzung von Kritikern bislang eher vernachlässigt. "Wir sehen beträchtliche Chancen in der Digitalisierung unseres Geschäfts", sagten Jain und Fitschen. "Während sich Wettbewerber aus Märkten zurückziehen, bestehen für uns als globale Universalbank zunehmend Chancen, uns mit umfassenden Kundenlösungen zu differenzieren."

DREI-JAHRES-VERTRÄGE FÜR DIE NEUEN TOP-LEUTE

Amtsinhaber Krause war 2008 vom Autobauer BMW zur Deutschen Bank gekommen und hatte das Institut durch die Finanzkrise geführt. Er managte vier Kapitalerhöhung, die dem Institut 22 Milliarden Euro einbrachten. Den Fitnesscheck der Europäischen Zentralbank (EZB) bestand das Institut locker. Allerdings gab es zuletzt Kritik in den USA wegen angeblicher Fehler bei der Bilanzierung der dortigen Tochter.

Die Verträge der neuen Vorstände Schenck und Sewing laufen zunächst für drei Jahre. Bereits im Juli hatte der Aufsichtsrat die Verträge von Ritchotte, Leithner und Risikovorstand Stuart Lewis um fünf Jahre bis 2020 verlängert. Krauses Vorstandsanstellung läuft bis 2018./enl/jha/fbr

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