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12.03.2020 06:34:43

ROUNDUP: Der lange Weg zum Ökostromkonzern - RWE legt Geschäftszahlen vor

ESSEN (dpa-AFX) - Der Essener Energiekonzern RWE steckt im größten Umbau seiner Unternehmensgeschichte. Er will zu einem international führenden Erzeuger von Ökostrom werden. Noch stammt der meiste RWE-Strom aber aus Kohle, Gas und Kernkraft. Erneuerbare Energien machten im vergangenen Jahr erst knapp 11 Prozent der gesamten Erzeugung aus, wie aus Zahlen hervorgeht, die das Unternehmen vor seiner Bilanzpressekonferenz am Donnerstag (12.00 Uhr) veröffentlicht hat.

RWE hat 2019 insgesamt weniger Strom erzeugt als im Jahr zuvor. Besonders kräftig sank die Stromproduktion aus Braun- und Steinkohle - um gut ein Drittel im Vergleich zu 2018. Das war auch eine Folge des niedrigen Gaspreises und gestiegener Kosten für CO2-Zertifikate, die Betreiber von Kohlekraftwerken kaufen müssen.

Im Zuge des Kohleausstiegs wird RWE ab Ende dieses Jahres schrittweise seine Braunkohlekraftwerke im rheinischen Revier abschalten. Vom Bund erhält RWE dafür 2,6 Milliarden Euro. Das decke die Kosten für die Stilllegung von Kraftwerken und die Reduzierung der Tagebaue aber nicht, hatte Konzernchef Rolf Martin Schmitz gesagt. Der Schaden, der dem Konzern entstehe, liege bei 3,5 Milliarden Euro. Entgangene Gewinne, die durch die vorzeitigen Stilllegungen nicht mehr erwirtschaftet werden könnten, seien darin nicht enthalten.

RWE steht aber weiter in der Kritik von Umweltschützern. Der Konzern hatte zwar angekündigt, den Hambacher Forst zu erhalten. Das Waldgebiet war zum Symbol im Ringen um die Kohleverstromung geworden. Das reicht den Kohlegegnern aber nicht. Sie werfen RWE unter anderem vor, trotz sinkendem Braunkohlebedarfs fünf weitere Dörfer am Tagebau Garzweiler abbaggern zu wollen.

Der Essener Konzern hatte mit seinem alten Rivalen Eon (EON SE) eine Neuaufteilung der Geschäftsfelder vereinbart. RWE hat die Ökostromerzeugung von Eon übernommen, Eon bekommt dafür das Netz- und Vertriebsgeschäft der RWE-Tochter Innogy (innogy SE), die zerschlagen wird. Die Umsetzung der Vereinbarung steht kurz vor dem Abschluss.

Die ersten neun Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres waren für RWE gut verlaufen. Vor allem der Energiehandel wirkte sich von Januar bis Oktober positiv aus. Das Ergebnis hatte sich bis November im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, allerdings ist das Geschäft sehr schwankungsanfällig und daher schwer vorhersehbar./hff/DP/zb

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