Gespräche angekündigt 22.01.2025 08:58:40

BVB unterliegt auch in Bologna - Coach Sahin muss wohl gehen

BVB unterliegt auch in Bologna - Coach Sahin muss wohl gehen

Borussia Dortmund taumelt und hat in der Champions League die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel dieses Jahres kassiert. Der Revierclub unterlag beim FC Bologna trotz einer frühen Führung mit 1:2 (1:0). Mit hängenden Köpfen und leeren Gesichtern trotteten die Borussen-Profis vom Platz. Anders als zuletzt ließ Geschäftsführer Lars Ricken diesmal ein klares Bekenntnis zu Sahin vermissen und kündigte Gespräche am Mittwoch an.

Keine Entscheidung "aus der Emotion heraus"

"Wir werden morgen nach Hause fahren, dann werden wir uns alle in Ruhe zusammensetzen. Wir alle wollen das Beste für Borussia Dortmund. Und dann werden wir besprechen, was das Beste für Borussia Dortmund ist und was die Lösungen sind, dass wir dann auch wieder in die Erfolgsspur kommen", sagte Ricken bei Amazon Prime Video.

Ricken hatte nach der Niederlage am Freitag in Frankfurt Siege gefordert. Zu dieser Aussage stehe er. Man werde von ihm aber "jetzt nicht hier in Italien aus der Emotion heraus und aus der Hüfte eine Entscheidung mitgeteilt bekommen."

Frühe Führung reicht nicht

Auch in Italien gab es für die Dortmunder kaum Lichtblicke. Der anvisierte Top-Acht-Platz und damit der direkte Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse ist zwar weiterhin möglich, die Stimmung trotzdem auf dem Tiefpunkt. Die Mannschaft sei "körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung", sagte Matthias Sammer, der den BVB berät.

Dortmunds Serhou Guirassy erzielte per Foulelfmeter das 1:0 (15. Minute). Thijs Dallinga (71.) und Samuel Iling-Junior (72.) drehten die Partie aber für die Gastgeber in kürzester Zeit. Danach wirkte der BVB komplett desorientiert. Echte Chancen zum Ausgleich gab es nicht.

Can und Brandt nicht in der Startelf

Sahin überraschte vier Tage nach dem 0:2 von Frankfurt mit seiner Aufstellung. So blieben unter anderem Kapitän Emre Can und dessen DFB-Kollege Julian Brandt zunächst draußen. Beide sind eigentlich als Führungsspieler eingeplant, füllten diese Rolle zuletzt aber nicht wie gewünscht aus. "Jetzt müssen wir liefern", sagte Sahin kurz vor dem Spiel. "Jetzt sind andere dran."

Und die anderen kamen gut ins Spiel. Der neu ins Team gerückte Maximilian Beier wurde nach einem Pass von Guirassy noch im letzten Moment gestört. Wenig später durften die mitgereisten BVB-Fans dann aber jubeln.

Guirassy trifft mit Risiko-Elfmeter

Nach einem Foul an Waldemar Anton trat Guirassy zum Elfmeter an und verwandelte. Allerdings mit viel Glück. Der Mittelstürmer chippte den Ball lässig aufs Tor, Bologna-Keeper Lukasz Skorupski war dran, doch das Spielgerät trudelte ins Netz. Den BVB-Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke und Lars Ricken war die Erleichterung nach der aufreibenden Szene auf der Tribüne deutlich anzusehen. Jubelnd fiel Guirassy seinem Trainer in die Arme - ein starkes Zeichen.

Nach der Dortmunder Führung übernahm Außenseiter Bologna das Kommando. Bei einem schnellen Angriff der Gastgeber klärte der zurückgeeilte Julien Duranville in höchster Not. Torwart Gregor Kobel war bei einer Direktabnahme des umtriebigen Riccardo Orsolini mit schneller Reaktion zur Stelle. Kurz darauf musste der italienische Offensivmann verletzt raus - eigentlich eine große Schwächung für Bologna.

Doppelschlag bremst BVB aus

Das Team aus der Emilia-Romagna machte trotzdem weiter Druck. Flanke um Flanke flog in den Dortmunder Strafraum. Die Borussia stemmte sich mit viel Einsatz und Laufarbeit dagegen, passte dann aber zweimal binnen nicht einmal zwei Minuten nicht auf. Erst traf Dallinga nach einem Angriff über links zum Ausgleich. Dann drehte der ebenfalls eingewechselte Iling-Junior die Partie komplett.

Dortmund war geschockt. Der BVB, der in der Schlussphase ohne den angeschlagen ausgewechselten Guirassy auskommen musste, konnte nicht mehr zurückschlagen und leistete sich nun zahlreiche krasse Abspielfehler. Bologna hatte sogar mehrere Chancen, den Sieg noch deutlicher zu gestalten. Kobel parierte mehrmals glänzend. "Das war heute ein absolut verdienter Sieg für Bologna", analysierte Nationalspieler Robin Gosens treffend.

BVB-Coach vor dem Aus: 'Bin verantwortlich für die Leistung'

Nuri Sahin schätzt seine Lage als Noch-Trainer von Borussia Dortmund realistisch ein. "Es ist ja klar: Du musst Spiele gewinnen und wir haben das Spiel wieder verloren. Es sind jetzt vier Spiele hintereinander, die wir verloren haben", sagte der 36-Jährige nach dem 1:2 in der Champions League beim FC Bologna. "Und ja, schauen wir mal", ergänzte er vielsagend.

Sahin, Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl kündigten für heute Gespräche darüber an, wie es weitergehen soll. Alles andere als eine Trennung von Sahin wäre eine riesige Überraschung.

Rückhalt in der Mannschaft wird Sahin wohl nicht helfen

"Wenn ein Trainerwechsel alle Probleme löst, alle Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem", sagte Sahin. "Dafür bin ich auch der Trainer. Ich bin verantwortlich für die Leistung, die wir bringen. Am Ende müssen wir liefern." Das gelang dem BVB erneut nicht. "Im Moment geht es nicht um mich, sondern um diesen Verein Borussia Dortmund, der gerade durch eine schwierige Zeit geht", sagte Sahin.

Ihm wird wahrscheinlich auch nicht helfen, dass die Mannschaft offenbar noch hinter ihm steht. Der Torjubel nach dem zwischenzeitlichen 1:0 durch Serhou Guirassy, der zu Sahin lief, vermittelte stark den Eindruck. "Glauben Sie mir: Ich würde keine Sekunde bleiben, wenn ich wüsste, dass die Mannschaft nicht hinter mir steht oder bei mir ist", sagte Sahin.

Auch Kehl erklärte: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt - auch nicht in den letzten Spielen." Der frühere BVB-Profi ergänzte: "Trotzdem stehen wir in der Bundesliga auf dem zehnten Tabellenplatz und auch in der Champions League sind wir ein bisschen abgerutscht." Nach der Hälfte der Partien des vorletzten Spieltags in der Ligaphase der Königsklasse liegt Dortmund auf Rang 13.

Berichte: Borussia Dortmund trennt sich von Trainer Sahin

Borussia Dortmund hat sich laut Informationen der "Sport Bild" und des TV-Senders Sky von Trainer Nuri Sahin getrennt. Dies habe Sportdirektor Sebastian Kehl der Mannschaft nach der 1:2-Niederlage in der Champions League beim FC Bologna mitgeteilt.

/the/DP/zb

BOLOGNA (dpa-AFX)

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