10.08.2020 09:44:38
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ROUNDUP: Bertrandt wagt wegen Corona weiterhin keine Prognose
EHNINGEN (dpa-AFX) - Der Entwicklungsdienstleister Bertrandt sieht sich wegen der Folgen der Corona-Krise für seine wichtigen Kunden aus der Auto- und Luftfahrtbranche weiterhin zu keiner Jahresprognose in der Lage. "Eine hinreichende Bewertung der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht zum dritten Geschäftsquartal des Unternehmens.
Im bisherigen Jahresverlauf belastete die Corona-Krise wie erwartet Betrandts Umsatz und Gewinn. Der Erlös sank in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um neun Prozent auf 714 Millionen Euro. So führten Projektverzögerungen infolge der Pandemie-Maßnahmen zu einer Unterauslastung. Eine verzögerte Projektvergabe seitens der Kunden und ein gestiegener Preisdruck schmälerten zudem den Gewinn. So sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 19,4 Millionen Euro. Nach Steuern blieb mit 9,1 Millionen Euro nicht einmal ein Drittel so viel Gewinn übrig wie ein Jahr zuvor.
Experten hatten mit Werten in dieser Größenordnung gerechnet. Das dritte Geschäftsquartal dürfte für den Entwicklungsdienstleister die Talsohle gewesen sein, hatte Analyst Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg Research bereits in der vergangenen Woche geschrieben. Die Bertrandt-Aktie legte kurz nach Handelsstart um rund ein Prozent zu. Seit dem Jahreswechsel hat sie damit allerdings immer noch rund 40 Prozent an Wert eingebüßt.
Die einzelnen Sparten des Unternehmens werden nicht gleichmäßig von den Belastungen von der Pandemie getroffen. Während die Erlöse bei den digitalen und physischen Ingenieurdienstleistungen - also etwa der Konstruktion von Fahrzeugkomponenten sowie des Modellbaus, Versuchs und Fahrzeugbaus - sanken, legten sie bei den elektrischen Systemen sogar um mehr als 8 Prozent zu. So vereint das Segment Elektrik/Elektronik die Entwicklung von Elektronikmodulen wie Bordnetzen oder Software. Aktuell steckt die Autobranche denn auch viel Geld in die Entwicklung der Elektromobilität.
Das operative Ergebnis sank jedoch dennoch in allen Geschäftsbereichen. Bei den digitalen Ingenieurdienstleistungen stand am Ende sogar ein operativer Verlust von 2,1 Millionen Euro, wobei vor allem das dritte Quartal für die roten Zahlen im bisherigen Geschäftsjahr verantwortlich war.
Die Zahl der Beschäftigten sank zwischen Ende März und Ende Juni um 468 auf 12 788. Das Management sieht das Unternehmen derweil dank einer soliden Kapitalstruktur und guten Liquiditätssituation in der Lage, die schwierige Situation zu meistern./ssc/stw/mis
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