ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Minus - Fed-Treffen nach Budget-Einigung im Blick

    PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch nach einem weitgehend freundlichen Verlauf nachgegeben. Abwärtsdruck kam am Nachmittag mit dem Handelsstart an der Wall Street in die Märkte. Jenseits des Atlantiks wurde die frisch erzielte Einigung im US-Haushaltsstreit vor allem vor dem Hintergrund der letzten Notenbanksitzung in diesem Jahr 2013 beurteilt. Es wird befürchtet, dass die Fed nun die konjunkturstützenden Anleihekäufe eher früher als später zurückfahren könnte. Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) beendete den Tag mit einem Minus von 0,46 Prozent bei 2947,31 Punkten. Der CAC 40 in Paris sank nach kräftigen Vortagesverlusten um moderate 0,10 Prozent auf 4086,86 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,24 Prozent auf 6507,72 Punkte nach.

    Fünf Wochen vor einer erneut drohenden Stilllegung der US-Verwaltung rangen sich Unterhändler von Demokraten und Republikanern zu einem Budgetplan für die kommenden zwei Jahre durch. Bis zum 15. Januar müssen nun noch Senat und Abgeordnetenhaus über das Papier abstimmen.

    Schwächster Sektor in Europa war der der Minenwerte mit minus 1,54 Prozent, während sich die Baubranche mit einem kleinen Plus von 0,10 Prozent am standhaftesten gegen den Abwärtsdruck wehrte.

    Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS , der seit Montag wegen eines geplanten umfangreichen Stellenbaus im Fokus steht, zog auch an diesem Tag wieder Aufmerksamkeit auf sich. Parallel zum Abbau Tausender Jobs will EADS seine Aktionäre mit stetig steigenden Dividenden beglücken. Zwischen 30 und 40 Prozent des jährlichen Nettogewinns sollen in den kommenden Jahren ausgeschüttet werden. Die Aktie reagierte prompt und sprang um 7,48 Prozent hoch. Damit war sie Spitzenwert im Leitindex der Eurozone.

    Inditex (Internolix) , die nach Neunmonatszahlen zeitweise zugelegt hatten, gingen mit minus 1,14 Prozent auf 112,95 Euro aus dem Handel. Der Textilhändler setzte seinen Expansionskurs trotz des starken Euro fort, lag aber mit seinem Zahlenwerk weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Das Papier hatte zudem Anfang November bei 121,228 Euro ein Rekordhoch erreicht. Für die Papiere von Air Liquide ging es im Cac 40 um 0,41 Prozent nach oben. Der französische Gasehersteller will langfristig schneller wachsen als der Markt.

    Unternehmensnachrichten gab es ansonsten vor allem aus dem Finanzsektor. So büßten in London die Aktien von Royal Bank of Scotland (RBS) 2,91 Prozent ein. Bereits nach zehn Wochen als Finanzchef verlässt Nathan Bostock das größtenteils verstaatlichte Institut wieder. Der 53-Jährige wechselt als stellvertretender Vorstandschef zum britischen Arm der spanischen Großbank Santander (Banco Santander Central Hispano). Santander verstärkt derweil das Engagement in China. Das Unternehmen will beim chinesischen Geldhaus Bank of Shanghai einsteigen. Die Titel der Spanier büßten 1,36 Prozent ein.

    Am Ende des italienischen Leitindex FTSE MIB sackten die Papiere von Mediolanum (MediClin) um knapp sieben Prozent ab. Der größte Aktionär des Finanzunternehmens hatte sich von einem Anteil in Höhe von rund 5,6 Prozent getrennt./ck/kja