11.02.2014 14:14:55

ROUNDUP 3: Bilfinger schafft Ziele weitgehend - Positiver Ausblick für 2014

    (Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz und mehr Details)

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger (Bilfinger SE) hat nach einem Schlussspurt seine Jahresziele weitgehend erreicht. Nach einem schwachen ersten Halbjahr profitierte der Konzern auch im vierten Quartal von einer Belebung im Geschäft mit Industriedienstleistungen. Allerdings entwickelte sich das Baugeschäft bis zum Ende des Jahres schwächer als gedacht. Während die Mannheimer die operativen Gewinnziele 2013 erfüllten, blieben sie bei der Leistung etwas hinter den eigenen und den Erwartungen der Analysten zurück. Die Aktionäre sollen für 2013 mit 3,00 Euro je Aktie trotzdem so viel Dividende bekommen wie im Vorjahr. Für das laufende Jahr ist Konzernchef Roland Koch positiv gestimmt.

    "Wir erwarten für das Jahr 2014 in allen Geschäftsbereichen eine positive Entwicklung", sagte Koch am Dienstag bei Vorlage der vorläufigen Bilanz. Die Leistung werde auf mindestens 9 Milliarden Euro steigen. Auch die Profitabilität dürfte zulegen, so dass die Mittelfrist-Ziele bis 2016 erreicht würden. Er sehe keinen Anlass, die Ziele in Frage zu stellen. Weitere Anstrengungen seien aber notwendig. Die Schwäche im Baugeschäft werde er beispielsweise nicht hinnehmen. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sowie für den bereinigten Gewinn erwartet Koch 2014 eine deutliche Steigerung.

    Der Finanzmarkt reagierte negativ auf die vorläufige Bilanz und den Ausblick. Bilfinger-Aktien sanken zuletzt als zweitschwächster MDax-Wert in einem freundlichen Umfeld um 1,80 Prozent auf 86,19 Euro. Die Titel hatten allerdings erst Mitte Januar mit 88,60 Euro ein Rekordhoch erreicht und waren am Vortag kräftig gestiegen. DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic sieht die vorläufigen Zahlen insgesamt im Rahmen der Prognosen. Der Ausblick sei etwas besser als erwartet. Equinet-Experte Ingbert Faust sprach von einem gemischten Bild. Er zeigte sich vor allem vom schwachen Auftragseingang bei Kraftwerken enttäuscht. Während das Geschäft in den drei Dienstleistungsbereichen besser gelaufen sei als gedacht, schwächle das Baugeschäft.

    "2013 war auch für Bilfinger ein herausforderndes Jahr", sagte Koch. Insgesamt seien die Ziele nach einem verhaltenen Start weitestgehend erreicht worden. Die Leistung blieb mit gut 8,5 Milliarden Euro aber ein Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Der bereinigte Gewinn legte leicht um drei Prozent auf 249 Millionen Euro zu. Rechnet man Kosten für den Umbau, Ergebnisanteile inzwischen verkaufter Geschäfte und andere Sondereinflüsse mit ein, ergibt sich jedoch ein deutlicher Rückgang um 37 Prozent auf 173 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebita) legte unterdessen um sechs Prozent auf 409 Millionen Euro zu.

    Zuwächsen bei Industrie- sowie bei Bau- und Gebäudedienstleistungen stand vor allem ein weiterer deutlicher Rückgang im Bau-Geschäft gegenüber. Positiv wirkte sich der Schiefergas-Boom auf Öl- und Gasgeschäfte in Nordamerika aus. Insgesamt habe das Wachstum aus eigener Kraft die Erwartungen des Unternehmens jedoch "nicht vollständig erfüllt", hieß es. Der Auftragseingang lag mit knapp 8,3 Milliarden Euro auf Höhe des Vorjahres, während der Auftragsbestand minimal auf gut 7,4 Milliarden Euro wuchs.

    Koch sieht nach wie vor "erhebliche Investitionsspielräume". Insgesamt stehen Bilfinger weiterhin rund 800 Millionen Euro für Zukäufe zur Verfügung. Auch größere Ziele würden dabei anvisiert. Dadurch will Bilfinger in erster Linie sein internationales Dienstleistungsgeschäft weiter stärken.

    Neben Übernahmen und Wachstum aus eigener Kraft setzt Bilfinger zur Steigerung der Rentabilität auch auf eine straffere Organisation und den Abbau von weltweit rund 1250 Stellen in diesem und im kommenden Jahr. Davon könnten rund zwei Drittel in Deutschland wegfallen, hatte Koch jüngst der Nachrichtenagentur dpa gesagt. Zuletzt beschäftigte der Konzern gut 74 000 Mitarbeiter. Insgesamt will Koch die Verwaltungskosten bis Ende 2015 um rund 100 Millionen Euro senken. So will er die Leistungskraft im Inneren stärken. Dazu soll auch die neue Struktur beitragen. So werde der Konzern "innen gestärkt" und insgesamt "schneller und schlanker", sagte Koch./jha/nmu/stb

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