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Dividendenkürzung 03.04.2020 18:06:00

Rosenbauer-Aktie im Aufwind: Rosenbauer wuchs 2019 weiter

Rosenbauer-Aktie im Aufwind: Rosenbauer wuchs 2019 weiter

Der Umsatz legte um 7,6 Prozent auf 978,1 Mio. Euro zu, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 6,4 Prozent auf 51,9 Mio. Euro und unterm Strich blieb ein Gewinn von 34,6 Mio. Euro (2018: 34,7 Mio.). Wegen der Coronakrise soll die Gewinnausschüttung heuer aber von 8,5 Mio. auf 5,4 Mio. Euro gekürzt werden.

Den größten Teil seines Betriebsgewinns erwirtschaftete das Unternehmen mit Sitz in Leonding im vierten Quartal, wie Rosenbauer am Freitag mitteilte. Der Auftragseingang erreichte 2019 mit 1,07 Mrd. Euro beinahe das Rekordniveau des Vorjahres (2018: 1,1 Mrd. Euro). Zugelegt haben dabei insbesondere die Bestellungen in der Region NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika, Afrika) und in der Region APAC (Asien, Pazifik, Australien, China). Der Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 1,15 Mrd. Euro und lag damit um 9 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die globale Feuerwehrbranche seit mit einer stabilen Nachfrageentwicklung in das Jahr 2020 gestartet, heißt es in der Mitteilung - allerdings seien durch die globale Coronavirus-Ausbreitung die Risiken für die Branchennachfrage, Lieferketten und Produktionskapazitäten erheblich gestiegen und eine Umsatz- und Ergebnisprognose derzeit noch nicht möglich.

Darum schlagen der Vorstand und der Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenkürzung gegenüber dem Vorjahr von 1,25 auf 0,80 Euro je Aktie vor. Das Ausschüttungsvolumen für 6,8 Millionen Stückaktien beträgt daher 5,4 Mio. Euro (2018: 8,5 Mio. Euro). Das entspricht auf Basis des Schlusskurses von 40,2 Euro einer Dividendenrendite von 2,0 Prozent (2018: 3,8 Prozent). "Vorstand und Aufsichtsrat behalten sich vor, Gewinnverwendung und Dividendenausschüttung gegebenenfalls noch einmal zu evaluieren", heißt es dazu in der Mitteilung.

Rosenbauer zieht Urlaub vor, nach Ostern Kurzarbeit

Rosenbauer hat, wie bereits angekündigt, wegen der Coronavirus-Krise seinen Sommerurlaub auf Ostern vorgezogen. "Danach werden wir in Kurzarbeit mit rotierenden halben Mannschaften weiterfahren", kündigte Konzernchef Dieter Siegel am Freitag bei der Präsentation des Jahresergebnisses 2019 an.

Derzeit gebe es keine echten Störungen wie ungewollte Werksschließungen, sagte Siegel, auch die kundenseitigen Risiken seien überschaubar. "Wir haben lange Lieferzeiten, wir haben auch einen guten Auftragseingang und wir haben praktisch keine Stornos erhalten." Aber da die Kunden nicht reisen dürften, gestalte sich die Abnahme der Fahrzeuge durch die Kunden schwieriger, "wir gehen hier mit virtuellen Abnahmen neue Wege".

Kritischer sehe es bei den Lieferketten aus: Viele Lkw-Hersteller hätten Werke geschlossen und bei Lieferanten wichtiger Teile aus Italien oder den USA bereite man sich auf Risiken vor. Die Krankenstände würden unter den saisonalen Vorjahreswerten liegen, aber man sei auf alles vorbereitet und arbeite überwiegend in Telearbeit und im Homeoffice. Zwölf Mitarbeiter seien in behördlicher Quarantäne. Von den fünf infizierten Mitarbeitern - je einer in den USA und in Deutschland, drei in Österreich - sei ein Mitarbeiter in Österreich bereits genesen und arbeite wieder, berichtete Siegel. Rosenbauer beschäftigt weltweit mehr als 3.800 Mitarbeiter und dazu etwas über 300 Leiharbeiter.

Die Kurzarbeit sei vorerst auf drei Monate anberaumt, wobei man bei den Prozentsätzen flexibel sei, erklärte Siegel. Da man derzeit voll ausgelastet sei, werde man die Produktionsmenge, die während der Kurzarbeit ausfallen, später im Laufe des Jahres nicht mehr aufholen können, "jede Kapazität, die wir verlieren, ist dahin". Das Kurzarbeitsmodell "ist eine tolle Sache", meinte der Rosenbauer-Chef, dieses Modell werde jetzt sehr viele Arbeitsplätze retten. "Ich muss Ihnen aber sagen, dass es kein Geschäft ist, Kurzarbeit zu arbeiten", da der Fixkostenblock sehr hoch sei.

Einen Rückstau bei den Auslieferungen gebe es derzeit, weil sich die Abnahme der Fahrzeuge sehr schwierig gestalte, auch darum nehme man jetzt Tempo heraus. "In der Geschwindigkeit, mit der wir jetzt produzieren, werden wir auch die Abnahmen durchführen können."

Der Auftragsbestand von 1,1 Mrd. Euro reiche für mehr als ein Jahr und man werde so viel an Auftragsbestand ins neue Jahr mitnehmen, dass auch bei einem heuer moderaten Auftragseingang auch das nächste Jahr gut ausgelastet sein werde, sagte Siegel. Die Lieferzeit werde sich zwar um einige Wochen erhöhen, "aber das sind untergeordnete Probleme". Im Wiener Börsenhandel gewann die Rosenbauer-Aktie zum Handelsende 2,94 Prozent auf 28,00 Euro.

APA

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Bildquelle: Rosenbauer

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