28.04.2014 20:37:47

RONDUP: Deutsche Bank startet Ausgabe von Hybridanleihen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank startet die seit langem angekündigte Ausgabe von neuartigen eigenkapitalähnlichen Anleihen. In einem ersten Schritt will das Institut damit mindestens 1,5 Milliarden Euro einsammeln und damit seine Kapitalstruktur verbessern, wie es am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Details wie etwa die Verzinsung der Schuldtitel sollen am 5. Mai veröffentlicht werden.

Die Deutsche Bank hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, sich über die neuen Hybridanleihen mindestens 5 Milliarden Euro ins Haus zu holen. Bislang waren allerdings die genauen gesetzlichen Regeln in Deutschland noch unklar. Vor allem die steuerliche Behandlung war lange offen. Doch das ist seit kurzem zwischen Bund und Ländern geklärt, so dass die Deutsche Bank nun aus den Startlöchern kommen kann.

Hybridanleihen sind eigenkapitalähnliche Papiere. Sie sind für Anleger riskanter als normale Schuldscheine. Im Krisenfall - wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen - werden Hybridanleihen automatisch entweder in Eigenkapital umgewandelt oder verfallen ganz. Ersetzen können diese Papiere die Ausgabe neuer Aktien aber nicht.

Die Deutsche Bank plant die Begebung von sogenannten Options-Genussscheinen, die die Anleger im Krisenfall abschreiben müssen. Sie werden nur Profi-Investoren angeboten. Ein Anleiheschein wird im Nennwert mindestens 100 000 Euro begeben. Dabei will das Institut die Papiere in mehreren Währungen begeben.

Der Krisenfall für die neuen Schuldtitel der Bank tritt ein, wenn die harte Kernkapitalquote unter den Wert von 5,125 Prozent fällt. Bei der Berechnung werden die noch nicht so strengen gesetzlichen Übergangsregeln bei den neuen Kapitalvorschriften (Basel III) als Maßstab genommen. Ende 2013 kam die Deutsche Bank auch unter Einbeziehung aller erst künftig geltenden und jetzt schon bekannten Regeln auf eine harte Kernkapitalquote von 9,7 Prozent. Die aktuellen Quoten will die Bank an diesem Dienstag vorlegen.

Die Deutsche Bank hat in den vergangenen gut zwei Jahren bereits viel in die Verbesserung ihrer Kapitalstruktur investiert. Ende 2011 lag die harte Kernkapitalquote noch bei dünnen 5,9 Prozent. Doch zuletzt waren wieder verstärkt Zweifel an der Kapitalsituation aufgetaucht. Einige Investoren drängen laut Medienberichten auf eine neuerliche Kapitalerhöhung, um endlich alle Sorgen los zu sein. Manchen Analysten zufolge bräuchte das Institut 5 bis 10 Milliarden Euro, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Bank hatte erst vor einem Jahr über Nacht durch die Ausgabe neuer Aktien drei Milliarden Euro eingenommen./enl/he

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