16.11.2012 18:22:31
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Richter fordert Parteien im Kirch-Prozess zum Vergleich auf
Von Madeleine Nissen
Ein zäher Prozesstag geht ohne endgültiges Ergebnis zu Ende: Der vorsitzende Richter hat die Deutsche Bank und die Erben von Leo Kirch erneut aufgefordert, sich zu einigen. Ein Urteil wollte er nicht aussprechen. Beide Seiten hatten das Gericht vor ihren Schlussansprachen angesichts des bereits zehn Jahre andauernden Prozesses darum gebeten. Nun sind sie gezwungen, erneut einen Vergleich zu versuchen. Dabei gab der Richter als Untergrenze für eine Einigung 120 Millionen Euro an. Die Obergrenze setzte er bei 1,5 Milliarden Euro fest. Die Aussage des ehemaligen Vorstandschefs Rolf Breuer sei kein Unfall gewesen, erklärte er.
Diese Beurteilung des Richters setzt die Deutsche Bank unter einem größeren Druck, sich diesmal mit der gegnerischen Partei zu einigen. Ein Vergleich der Bank mit den Kirch-Erben ist schon einmal gescheitert. Damals sollten 800 Millionen Euro fließen. Doch den Investoren der Bank war diese Entscheidung schwer zu vermitteln. Sie fragten sich, warum sie für eine Indiskretion des ehemaligen Vorstandschefs Rolf Breuer so viel bezahlen sollten.
Grund für den Streit ist die Frage, inwieweit eine Äußerung des ehemaligen Deutsche-Bank-Vorstandschefs Rolf Breuer den Untergang des Kirch-Imperiums beschleunigt hat. Breuer hatte in einem Interview die Kreditwürdigkeit von Kirch in Frage gestellt und sich dabei auf das berufen, was "man liest und hört". Zu der Zeit fungierte die Deutsche Bank auch als Kreditgeber für die Kirch-Tochter Print-Beteiligungs GmbH, so dass Breuers Indiskretion besonderes Gewicht zukam. Nach Auffassung des inzwischen verstorbenen Leo Kirch waren diese Worte der Todesstoß für das wankende Medienunternehmen.
--Laura Stevens hat zu diesem Bericht beigetragen.
Kontakt zur Autorin: madeleine.nissen@wsj.com
DJG/maw/mgo
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November 16, 2012 11:51 ET (16:51 GMT)
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