Prognose erhöht |
05.11.2015 08:53:00
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Rheinmetall verbessert sich überraschend stark
Im dritten Quartal verdiente Rheinmetall vor Steuern und Zinsen 61 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Nach einem operativen Vorjahresverlust von 7 Millionen Euro steigerte Rheinmetall sein Ergebnis damit erheblich und übertraf die Voraussagen der Analysten: Die Branchenexperten waren nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen im Durchschnitt nur von einem Gewinn aus dem laufenden Geschäft von 56 Millionen Euro ausgegangen. Auch den Umsatz steigerte Rheinmetall mit einem Plus von 9,6 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro etwas stärker als erwartet.
Besonders die Rüstungssparte überraschte: Sie erzielte im dritten Quartal ein operatives Ergebnis von 16 Millionen Euro, nachdem in dem Konzernteil ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 46 Millionen Euro angefallen war. Im Rüstungsgeschäft zeigt sich der Erfolg von Rheinmetalls Sparbemühungen damit zum zweiten Mal hintereinander in schwarzen Zahlen: Erst im zweiten Quartal war die Rüstungssparte in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem sie zuvor immer wieder Verluste verursacht hatte. Bei der Sanierung des Konzernteils half allerdings die Nachfrageentwicklung: Rheinmetall berichtete von einem "in vielen Ländern wieder steigenden Bedarf bei der Ausrüstung der Streitkräfte". Die Entwicklung in der Rüstungssparte ist den Angaben zufolge denn auch der Auslöser für die Erhöhung der Prognose.
Auch die Automobilsparte, in der Rheinmetall zum Beispiel Technik zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes herstellt, verbesserte ihr Ergebnis weiter. Für die ersten neun Monate des Jahres gab der Konzern die Marge des Konzernteils nun mit 8,4 Prozent, nach 7,6 Prozent im Vorjahreszeitraum an. Das bedeutet für den Zeitraum zwischen Januar und September eine Verbesserung des operativen Ergebnisses um 18 Prozent auf 164 Millionen Euro und damit genau auf das von Analysten erwartete Niveau. Angaben für die Entwicklung der Automobilsparte im einzelnen Quartal machte Rheinmetall zunächst nicht.
Die insgesamt überraschend gute Entwicklung macht sich auch im Nettoergebnis bemerkbar: Nach Steuern und Dritten blieb Rheinmetall im dritten Quartal ein Überschuss von 33 Millionen Euro, nach einem Nettoverlust von 14 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Anders als in die operativen Ergebnisse fließt in den Nettogewinn auch der Erfolg von Rheinmetalls Joint-Ventures in China ein. Für diese berichtete das Unternehmen von einer "etwas gebremsten" Entwicklung wegen des Wachstumseinbruchs beim Automobilabsatz in China.
In den nächsten Monaten dürfte Rheinmetall weltweit von einem weiter hohen Auftragsbestand von 6,55 Milliarden Euro profitieren. Die Kennzahl lag am Ende des dritten Quartals um 382 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zur Situation drei Monate zuvor ging sie allerdings zurück. Damals hatte Rheinmetall den Auftragsbestand auf etwa 7,1 Milliarden Euro beziffert.
FRANKFURT (Dow Jones)
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