Ergebnis geht zurück |
19.02.2015 09:31:34
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Rheinmetall übertrifft trotz Sorgenkind Rüstung eigene Prognose
Auf Konzernebene ging das operative Ergebnis vor Sondereffekten im vergangenen Jahr auf 160 Millionen von 213 Millionen Euro zurück. Damit schnitt der MDAX-Konzern jedoch besser ab als er selbst zuletzt mit 150 Millionen Euro prognostiziert hatte. Nach Berücksichtigung der negativen Einmaleffekte im Bereich Defence lag das Konzern-EBIT bei 102 Millionen Euro.
Die Düsseldorfer hatten ihre Ziele im vergangenen Jahr zwei Mal nach unten angepasst. Vor allem die Geschäfte mit Militärgütern bereiteten Rheinmetall Schwierigkeiten und hatten den Konzern Anfang November zu seiner zweiten Gewinnwarnung gezwungen. Exportgenehmigungen waren entweder gar nicht oder nur verzögert erteilt worden waren, zudem hatte sich der Gesamtmarkt schwächer entwickelt.
Bei Entwicklungsprojekten einer skandinavischen Tochter waren außerdem höhere Kosten angefallen als geplant. Im Geschäft mit Marinewaffen hatte das Unternehmen Vorsorge für mögliche Gewährleistungsansprüche treffen müssen. Zugleich hatte Rheinmetall damals aber die Prognose für den Automotive-Bereich angehoben.
Schlussendlich hatte Rheinmetall nur noch einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Anfang August hatte das Unternehmen den Ausblick schon einmal um 30 Millionen auf eine Spanne von 200 bis 220 Millionen Euro gekappt. Grund war damals der Ausfuhrstopp für ein Gefechtsübungszentrum nach Russland.
Der Konzernumsatz kletterte 2014 um 6 Prozent auf 4,69 Milliarden Euro. Wechselkursbereinigt lag das Wachstum bei 7 Prozent. Zu dieser Erlössteigerung trugen beide Unternehmensbereiche - Automotive und Defence - bei.
Die gebeutelte Militär-Sparte häufte auf EBIT-Basis einen Verlust von 9 Millionen Euro an. Darin sind unter anderem negative Ergebniseffekte enthalten, die auf den Widerruf der Exportgenehmigung für das Trainingszentrum in Russland und auf Vorsorgemaßnahmen für mögliche Gewährleistungsansprüche aus einem Marinewaffenprojekt zurückzuführen sind.
Die Belastungen im Bereich Defence, die nicht dem operativen Ergebnis zugeordnet werden, summierten sich auf 58 Millionen Euro. Damit beläuft sich der EBIT-Verlust nach Sondereffekten auf 67 Millionen Euro. Zu diesen negativen Sondereffekten zählen Kaufpreisanpassungen aus der Veräußerung des Produktbereichs Flugsysteme im Jahr 2012, nachlaufende Kosten aus dem Restrukturierungsprogramm des Jahres 2013 sowie die Abschöpfung illegal erzielter Gewinne bei der Tochter Rheinmetall Defence Electronics.
Im Vorjahr hatte der Bereich Defensive operativ noch einen kleinen Gewinn von 4,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Rheinmetall selbst hatte für die Rüstungssparte vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 10 Millionen Euro prognostiziert. Ursprünglich war der Düsseldorfer Konzern davon ausgegangen, dass die Militär-Sparte 65 bis 75 Millionen zum Konzernertrag beisteuern würde.
Die Entwicklung bei Umsatz und Auftragsbestand lassen beim Sorgenkind Defence jedoch auf Besserung hoffen. So konnte die Sparte ihre Erlöse um rund 4 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro steigern. Der Auftragsbestand, aus dem das organische Wachstum der kommenden Jahre generiert wird, lag zum Jahresende mit 6,52 Milliarden Euro um 466 Millionen über dem Niveau des Vorjahres.
Deutlich besser lief es erwartungsgemäß im Geschäft mit der Automobilindustrie. Hier profitierte Rheinmetall einmal mehr von der hohen Nachfrage der Autobauer nach Produkten zur Kraftstoff- und Emissionsreduzierung.
Die Automotive-Sparte steigerte ihren operativen Gewinn um 17 Prozent auf ein Rekordniveau von 184 Millionen Euro. Mit 2,45 Milliarden Euro setzte die Sparte 8 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Die Division Mechatronics, die Produkte zur Schadstoff- und Emissionsreduzierung herstellt, lieferte mit 10 Prozent einen überproportionalen Wachstumsbeitrag. Die operative Rendite verbesserte sich auf 7,5 von 7,0 Prozent im Jahr 2013.
Rheinmetall selbst hatte sich für den Bereich Automotive einen operativen Gewinn von 180 Millionen Euro aus den fortgeführten Aktivitäten zum Ziel gesetzt. Darin ist der Geschäftsbereich Aluminium-Technologie, der in ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Partner eingebracht wurde und deswegen nicht mehr konsolidiert wird, nicht enthalten. Beim Spartenumsatz war Rheinmetall von 2,4 Milliarden Euro ausgegangen.
Nach Einschätzung eines Analysten sind die Zahlen von Rheinmetall etwas besser ausgefallen als erwartet. Der Experte verwies zum einen auf die Margenfortschritte im Bereich Automotive, zum anderen hob er den Auftragseingang in der Sparte Defence positiv hervor. Auch Anlegern scheinen angetan zu sein: Die Aktie liegt zum Handelsstart rund 4 Prozent im Plus.
Mitarbeit: Manuel Priego Thimmel
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/smh
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February 19, 2015 03:10 ET (08:10 GMT)
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