Starkes Gesamtjahr |
13.03.2019 12:15:00
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Rheinmetall erhöhte Dividende kräftig und sieht 2019 weiter starkes Rüstungsgeschäft
Wie das im MDAX notierte Unternehmen anlässlich der Bilanzpressekonferenz ankündigte, soll die operative Ergebnisrendite im Konzern 2019 bei rund 8 Prozent liegen. Vergangenes Jahr hatte die Rheinmetall AG die Marge überraschend deutlich auf 8,0 Prozent erhöht.
"Bei Defence macht sich der Trend zur forcierten Modernisierung der Streitkräfte verbunden mit steigenden Budgets in unseren Auftragsbüchern bereits deutlich bemerkbar", gab sich Rheinmetall-Chef Armin Papperger optimistisch. Bei Automotive könnten sich die Düsseldorfer der teils rückläufigen Entwicklung nicht ganz entziehen.
Für das Rüstungsgeschäft rechnet der Konzern 2019 mit einer erneut steigenden operativen Rendite von 8,0 bis 8,5 Prozent. Vergangenes Jahr hatte der Konzern 7,9 Prozent erreicht. Der Umsatz soll in dem Bereich um 9 bis 11 Prozent steigen. Im Autozuliefergeschäft rechnet Rheinmetall mit einer Rendite von rund 8 Prozent nach 8,9 Prozent 2018. Der Umsatz dürfte maximal um 1 Prozent steigen.
Rheinmetall erhöht Dividende kräftig nach starkem Gesamtjahr
Rheinmetall wird die Aktionäre an der starken Entwicklung des vergangenen Jahres teilhaben lassen. Die Dividende soll um knapp ein Viertel auf 2,10 Euro je Aktie erhöht werden, kündigte das im MDAX notierte Unternehmen anlässlich der Bilanzpressekonferenz an. Im Vorjahr hatte der Rüstungskonzern und Autozulieferer 1,70 Euro je Anteil ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote wird nun leicht auf rund 30 Prozent von 32 Prozent im Vorjahr sinken. Die Hauptversammlung wird am 28. Mai über den Dividendenvorschlag abstimmen.
Rheinmetall hatte vergangenes Jahr den Umsatz um 4,3 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro gesteigert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) und vor Sondereffekten legte überproportional um 23 Prozent auf 492 Millionen Euro zu. Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter kletterte laut Geschäftsbericht auf 305 Millionen von 224 Millionen Euro.
Neues Panzerprojekt
Beim neuen europäischen Panzerprojekt führt Rheinmetall mit allen Parteien Gespräche und strebt offenbar die Federführung an. "Wir werden bei MGCS eine entscheidende Rolle spielen, sagte Rheinmetall-CEO Armin Papperger während der Bilanzpressekonferenz. Hinsichtlich der Integration des sogenannten Main Ground Combat System (MGCS), dem Panzerprojekt Frankreichs und Deutschlands, liefen "offene Diskussionen mit allen Beteiligten/Eigentümern".
Bei dem Programm hat Deutschland industriell und militärisch eine Führungsrolle. Produktionsstart des neuen Systems, das ein Auftragsvolumen von rund 100 Milliarden Euro haben soll, wird zwischen 2030 und 2035 sein. Das neue Panzerprojekt MGCS soll unter anderem den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 ersetzen, dessen Karosserie von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) entwickelt wurde, die Kanone von der Rheinmetall AG.
Das im MDAX notierte Unternehmen arbeitet beim neuen Panzerprojekt zusammen mit KMW und der französischen Nexter. Der Münchener Familienkonzern KMW hatte sich vor vier Jahren mit Nexter zur europäischen Rüstungsholding KNDS zusammengetan. Ende 2018 hatte Rheinmetall dann angekündigt, Gespräche über einen Einstieg bei KMW zu führen. Angeblich zielen die Düsseldorfer langfristig auch auf eine Mehrheitsbeteiligung an KNDS ab.
Exportstopp nach Saudi-Arabien
Wegen des Exportstopps von Militärgütern nach Saudi-Arabien will der Rüstungskonzern Rheinmetall den Bund zur Kasse bitten. Man habe eine Lieferung von 120 Militärlastwagen mit Anhängern wie vom Bund gefordert vorerst zurückgehalten, sagte Konzernchef Armin Papperger am Mittwoch in Düsseldorf.Rheinmetall könnte schon jetzt liefern, weil die Exportgenehmigung bereits erteilt worden sei, sagte der Manager. Dies werde man aber nicht tun, schließlich wolle man im Einvernehmen mit Berlin vorgehen. Allerdings müsse die Bundesregierung bald entscheiden, ob die bereits erteilte und bis zum Herbst gültige Exportgenehmigung entzogen werde oder nicht. "Sie kann nicht sagen, wir entscheiden gar nichts", sagte Papperger.
Wird die Genehmigung entzogen, würde Entschädigung eingefordert, stellte Papperger klar - dafür müsse man noch nicht mal klagen. So eine Zahlung sehe das Kriegswaffenkontrollgesetz bei Lieferungen vor, deren Ausfuhr bereits genehmigt sei und die dann doch noch gestoppt würden. Der Auftrag ist den Angaben zufolge 136 Millionen Euro schwer, nur zehn der 120 Lkw wurden bereits geliefert. Die Saudis seien sehr zufrieden mit den Fahrzeugen, es gebe Potenzial für weitere Geschäfte über die 120 Lkw hinaus, sagte Papperger.
DÜSSELDORF (Dow Jones)/DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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