Erste Börsenliga |
20.03.2023 17:51:00
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Rheinmetall-Aktie gewinnt: Rheinmetall ist nun ein DAX-Unternehmen
Mit dem Rüstungskonzern HENSOLDT, der vom Index der kleineren Werte SDAX in den MDAX aufsteigt, profitiert ein weiterer Rüstungskonzern von der Zeitenwende. Mit ihm wird das Technologieunternehmen JENOPTIK eine Liga vorrücken.
Ihre Plätze räumen müssen der Biokraftstoff-Hersteller VERBIO Vereinigte BioEnergie und Software AG, die in den SDAX, den Index der kleineren Werte, absteigen. Dort wird zudem der Versicherer Wüstenrot & Württembergische notiert, für den Südzucker-Tochter und Bioethanol-Herstellerin CropEnergies den Index verlassen muss.
Wichtig sind Indexänderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
So reagierte die Rheinmetall-Aktie
Die Aufnahme von Rheinmetall in den deutschen Leitindex DAX hat dem Rüstungs- und Technologiekonzern am Montag einen Kurssprung beschert. Dank der regen Nachfrage der Anleger stiegen die Aktien des Rüstungskonzerns bis zum Handelsschluss um 5,40 Prozent auf 249,90 Euro. Der Konzern setzte sich damit an seinem ersten Tag im DAX an die Spitze des deutschen Leitindex.
Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern. Bei Militärfahrzeugen und im Munitionsgeschäft zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben zu den drei größten Herstellern der westlichen Welt. Rheinmetall hat derzeit einen Börsenwert von über 10 Milliarden Euro. Seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gut einem Jahr hat sich der Börsenkurs der Aktie mehr als verdoppelt. In seinen zivil ausgerichteten Bereichen ist Rheinmetall unter anderem Zulieferer für die Autoindustrie.
In der ersten deutschen Börsenliga ersetzt das Düsseldorfer Unternehmen den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care, der in den Index der mittelgroßen Werte, den MDAX, abgestiegen ist.
"Wir freuen uns, dass nicht nur die Kapitalmärkte uns eine deutlich gewachsene Bedeutung beimessen", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger laut einer Mitteilung. Auch weite Teile der Gesellschaft sähen die Notwendigkeit, die Streitkräfte schnell und zuverlässig mit moderner Ausrüstung und Bewaffnung auszustatten. Rheinmetall sehe sich als Teil der nationalen und der europäischen Sicherheitsvorsorge.
Rheinmetall beschäftigte im vergangenen Jahr im Jahresschnitt 24 800 Mitarbeiter, rund 1100 mehr als im Vorjahr. Papperger rechnet damit, dass in diesem Jahr weitere 3000 hinzukommen.
Die 1889 gegründete Firma ist nach eigenen Angaben bereits seit 1894 börsennotiert, damals hieß sie noch "Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Actiengesellschaft". 1996 war Rheinmetall Gründungsmitglied im MdAX. Seitdem sei man ohne Unterbrechung in diesem Aktienindex gewesen.
Rückendeckung für Rheinmetall gab es auch von Analysten. Der zunehmende Bedarf an militärischer Ausrüstung sowie steigende Verteidigungsausgaben in Deutschland und anderen Nato-Staaten beinhalteten ein attraktives mittelfristiges Potenzial für das Unternehmen, betonte Analyst Holger Schmidt von der DZ Bank. Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan erhöhte sein Kursziel von 265 auf 310 Euro. Rheinmetall dürfte nach seiner Einschätzung der Hauptprofiteur der üppigen Munitionslieferungen an die Ukraine sein. Auch der DAX-Aufstieg sollte dem Kurs Auftrieb geben, da das Papier damit wieder interessanter für bestimmte Investoren werde.
Mit einem Kurssprung von rund 32 Prozent sind die Rheinmetall-Aktien im bisher noch recht kurzen Jahresverlauf klar bester DAX-Wert.
ZUG / NEW YORK (dpa-AFX)
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