22.11.2015 20:53:37
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Rheinische Post: Kontingente sind eine vage Chance für Merkel Kommentar Von Birgit Marschall
Düsseldorf (ots) - Angela Merkel denkt vom Ende her, allerdings
hat sie dabei ein anderes Ende im Kopf als viele in der Union. Die
Bundeskanzlerin will verhindern, dass Europa an der Flüchtlingskrise
scheitert und zerbricht. Das ist die Maxime ihres Handelns, deshalb
lehnt sie es ab, dass sich Deutschland abschottet und eine Obergrenze
für die Migranten definiert. In der Union denken viele dagegen
national: Noch viel mehr Flüchtlinge könnten Deutschlands Stabilität
gefährden. Das ist, was Merkel und die Ihren unterscheidet, was die
Kanzlerin zunehmend zu einer Fremden in den eigenen Reihen werden
lässt. Wichtig ist jetzt, beide Denkansätze zusammen zu führen: Ist
Europa gefährdet, destabilisiert das auch Deutschland - und
umgekehrt. Es hilft nicht weiter, sich an Begriffen wie "Obergrenze"
festzubeißen. Es führt in der Sache zu nichts, wenn sich die CSU
brüstet, einen Sieg über Merkel errungen zu haben, weil sich CDU und
die Kanzlerin für eine Kontingentierung einsetzen. Von einer solchen
idealen Lösung ist Berlin leider noch weit entfernt. Würde es Merkel
aber gelingen, EU-Staaten und Herkunftsländer davon zu überzeugen,
käme sie wie ein Phönix aus der Asche stärker aus dieser Krise
hervor, als sie hineingegangen ist.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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