16.04.2013 20:44:59
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Rheinische Post: Dem Sport droht Gefahr = Von Martin Beils
Düsseldorf (ots) - Die Attraktivität des Sports, seine weltweit
wirkende Faszination, ist auch seine Schwäche. Der Sport genießt so
viel Aufmerksamkeit, dass er unter einer andauernden Bedrohung steht.
Es besteht ständig die Gefahr, dass Terroristen diese große Bühne
missbrauchen. Auf mehr als eine Milliarde Euro beliefen sich die
Sicherheitsausgaben im vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen
in London, ähnlich hoch werden sie im nächsten Winter in Sotschi
sein. Seit den Anschlägen von 2001 in New York und Washington finden
viele große Sportveranstaltungen in Hochsicherheitstrakts statt - aus
gutem Grund, wie Terrorexperten sagen. Es ist geradezu pervers, dass
der Sport, der für Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit steht, derart
bedroht wird. Wie weit sind wir gekommen, wenn Sprengstoffspürhunde
samstags vor Beginn der Bundesligaspiele durch Stadien schnüffeln und
für ein Tennisturnier in Düsseldorf Bedrohungsszenarien gezeichnet
werden müssen? Die Teilnehmer des Marathons in Boston sind vielleicht
auch deshalb zu Opfern an Körper und Geist geworden, weil dieser Lauf
wie viele Sportveranstaltungen mehr ist als ein bloßes Wettrennen.
Die lange Tradition, der Termin am "Tag der Patrioten" und der für
die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten bedeutende Ort geben
diesem Event eine besondere, nun verhängnisvolle Bedeutung. Es ist
nicht möglich, gerade Veranstaltungen, die nicht auf ein Stadion oder
eine Halle konzentriert sind, gänzlich zu schützen. Ein Marathon - ob
in Boston oder Düsseldorf, London oder Hamburg -, ein Radrennen oder
ein Triathlon können nicht komplett überwacht werden. Sie abzusagen
wäre aber eine Kapitulation vor der Gewalt. "The games must go on",
sagte IOC-Präsident Avery Brundage nach dem Anschlag 1972 bei den
Spielen in München. Dieses große Wort hat auch heute Bestand.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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