Über Erwartungen |
20.04.2023 11:35:00
|
Renault-Aktie gibt dennoch ab: Renault steigert Umsatz - Tesla setzt europäischen Sektor unter Druck
Im ersten Quartal dieses Jahres verkaufte Renault rund 535.000 Fahrzeuge, eine Steigerung um gut 14 Prozent. Dass der Umsatz noch stärker wuchs, lag vor allem an deutlich höheren Verkaufspreisen. Im Geschäft mit Autos trugen die gestiegenen Absatzzahlen 18,6 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei. Preiserhöhungen machten den Angaben zufolge 9,4 Prozentpunkte aus.
In Europa zog der Absatz um mehr als 27 Prozent an. Während die Hauptmarke Renault ihre Verkäufe hier um fast 20 Prozent auf fast 230.000 Fahrzeuge steigerte, legte die hauseigene Billigmarke Dacia um 41 Prozent auf fast 150.000 Autos zu.
Renault-Finanzchef Thierry Piéton sieht den Konzern damit auf Kurs, in diesem Jahr eine operative Marge von mindestens sechs Prozent zu erzielen: "Der starke Auftragsbestand Ende März und alle anstehenden Markteinführungen werden die Geschäftstätigkeit der Gruppe weiter unterstützen."
Renault fallen - Tesla setzt europäischen Sektor unter Druck
Ein schwacher Quartalsbericht des US-Elektrofahrzeugbauers Tesla hat am Donnerstag in Europa Autowerte nach unten gezogen. Der entsprechende Sektorindex rutschte unter die 50-Tage-Linie als Indikator für den mittelfristigen Trend und verlor zuletzt als mit Anstand schwächster der Stoxx-600-Sektoren 3,2 Prozent.
Die hohe Inflation, die eine niedrige Kaufbereitschaft der Kunden nach sich ziehe, mache es Tesla deutlich schwerer, sich gegen den klassischen Verbrenner durchzusetzen, schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Im DAX 40 waren unter den größten Verlierern Volkswagen, Continental, Mercedes-Benz und BMW mit Abschlägen von bis zu 3,4 Prozent.
In Paris konnten sich Renault dem Druck nicht entziehen. An der EURONEXT in Paris verlieren die Renault-Aktien zeitweise 7,00 Prozent auf 34,055 Euro und fallen auf den tiefsten Stand seit Anfang des Jahres zurück - und das, obwohl die Franzosen ein starkes Umsatzplus für das erste Quartal gemeldet und damit die Erwartungen übertroffen hatten. Marktteilnehmer sorgen sich aber auch hier um drohende Preissenkungen für E-Autos. Mitte Februar hatten Renault mit fast 44 Euro noch so viel gekostet wie zuletzt im Herbst 2019.
Renault werde sich wohl gezwungen sehen, die Preise für seine Elektroautos einschließlich des Modells Megane zu senken, um die notwendigen Volumina zu generieren, die das Unternehmen zur Einhaltung der Schadstoffbegrenzungen in Europa benötige, schrieben die Analysten der Bank of America in einer aktuellen Studie. Sollte dies passieren, würde das negativ durchschlagen auf die Gewinne.
Auch nach Einschätzung des Analysehauses Stifel überlagern die Sorgen über den von Tesla entfachten Preiskampf die eigentlich guten Quartalszahlen der Franzosen. Der Umsatz im ersten Quartal sei besser als erwartet, die Preisentwicklung entspreche den Erwartungen und der Auftragsbestand für Europa bewege sich auf Rekordniveau, so die Experten. Das beruhigte die Investoren am Donnerstag jedoch nicht.
BOULOGNE-BILLANCOURT/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Renault S.A.mehr Nachrichten
Analysen zu Renault S.A.mehr Analysen
11.11.24 | Renault Buy | Jefferies & Company Inc. | |
11.11.24 | Renault Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
24.10.24 | Renault Neutral | UBS AG | |
24.10.24 | Renault Buy | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.24 | Renault Overweight | JP Morgan Chase & Co. |