27.11.2019 14:45:44

Regulierer sieht keine Marktbeherrschung bei Stromerzeugung

BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben eine Entwarnung für den Strommarkt gegeben. Es sei derzeit keine Wettbewerbsverzerrung in der Stromerzeugung festzustellen, heißt es im gemeinsamen jährlichen Monitoringbericht über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten. "Die Marktanteile der fünf großen Stromerzeuger sind seit Jahren rückläufig", erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt. Dennoch mahnte er, die Auswirkungen der Energiewende weiter "eng" zu beobachten. "Marktbeherrschung kann etwa in Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, wieder ein wichtiges Thema sein."

Innerhalb der größten fünf Stromerzeuger hätten sich jedoch relative Gewichte verschoben. Marktführer sei weiterhin RWE, aber nunmehr mit weitem Abstand vor den anderen Unternehmen. In dem Fusionskontrollverfahren der beiden Versorger RWE und Eon habe sich herausgestellt, "dass RWE zwar in einer nicht unerheblichen Anzahl von Stunden im Jahr unverzichtbar für die Deckung der Stromnachfrage war, aber noch nicht in einem Ausmaß, dass die Annahme einer Marktbeherrschung begründet hätte", so Mundt. "Der kommende Marktmachtbericht des Bundeskartellamtes wird diese Analyse fortschreiben".

Ende 2018 hatte sich die Erzeugungskapazität der konventionellen Energieträger minimal um 0,7 auf 103,3 Gigawatt verringert. Bei den erneuerbaren Energien wurden rund 6,6 Gigawatt erreicht, so dass die installierte Leistung nun bei 118,2 Gigawatt liegt. Mit rund 592,3 Terawattstunden lag die Nettostromerzeugung um rund 9,1 Terawattstunden unter dem Vorjahreswert. Dies war laut dem Bericht vor allem auf die gesunkene innerdeutsche Nachfrage zurückzuführen.

97 Prozent des erneuerbaren Stroms konnten zum Letztverbraucher transportiert werden. Netzengpässe waren ein geringeres Problem als 2017, wodurch Ökostromanlagen etwas seltener abgeregelt werden mussten. Die Stromgroßhandelspreise sind im Jahresdurchschnitt 2018 erneut deutlich gestiegen. Erkennbare Auswirkungen auf die Struktur der Handelsprodukte habe auch die faktische Trennung des gemeinsamen Marktgebiets von Deutschland und Österreich im Oktober 2018 gehabt.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

November 27, 2019 08:46 ET (13:46 GMT)

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