1,4 Milliarden Kreditrisiko 22.05.2014 08:06:00

RBI will in drei bis vier Wochen Staatsgeld tilgen

Das Institut geht von einer Rückführung innerhalb der kommenden drei bis vier Wochen aus. Das hat die RBI am Donnerstagfrüh ad hoc bekanntgegeben. Demnach habe die Aufsicht eine zügige Bewilligung zugesagt. Wegen der Ukraine/Russlandkrise hatte die Finanzmarktaufsicht heuer im März die vorzeitige Rückführung der 1,75 Milliarden Euro an staatlichem Partizipationskapital nicht erlaubt.

Für das erste Quartal 2014 hat die Bank heute einen Nettogewinn von 161 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 157) Millionen Euro ausgewiesen. Währungsabwertungen vor allem in der Ukraine haben das Handelsergebnis ins Minus gedrückt. Die Vorsorgen für faule Kredite stiegen um mehr als ein Viertel auf 281 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Bedarf an Kreditrisikovorsorgen zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro, wobei die Ergebnisse noch vom anstehenden EZB-Bilanzcheck und einer weiteren Verschlechterung in Russland und der Ukraine beeinflusst werden könnten. Für 2013 waren es 1,15 Milliarden Euro gewesen, die für faule Kredite zurückgelegt werden mussten.


RBI in Russland mit 30 Prozent weniger Gewinn als vor einem Jahr

Trotz eines Rückgangs um 30 Prozent sorgte Russland im ersten Quartal 2014 bei der börsenotierten Wiener Raiffeisen Bank International (RBI) mit einem Vorsteuergewinn von 139 Millionen Euro nach wie vor für den größten Ergebnisbeitrag. Der Nettogewinn im Segment Russland in der RBI-Konzernbilanz wird per März mit 109 (Vorjahresquartal: 156) Millionen Euro ausgewiesen.

Während voriges Jahr um die Zeit in Russland noch mehr Kreditvorsorgen aufgelöst werden konnten als neu gebildet werden mussten, wurden heuer bis März netto 27 Millionen für faule Kredite zurückgelegt, was laut Raiffeisen als moderates Niveau bewertet. Zudem gab es Bewertungsverluste aus derivativen Finanzinstrumenten in dem Land. Beim operativen Betriebsgewinn gab es einen leichten Zuwachs.

Ende März hatte Raiffeisen in Russland eine Bilanzsumme von 15,1 Mrd. Euro. Die aushaftenden Kundenkredite werden mit 9,6 Mrd. Euro beziffert, die Kundeneinlagen mit 9,8 Mrd. Euro angegeben. In dem wichtigen Markt hat Raiffeisen aktuell 196 Filialen, in denen 8.530 Menschen arbeiten, die rund 2,7 Millionen Kunden betreuen.


"In Russland lief das Geschäft relativ normal", erklärte RBI-Vorstandschef Karl Sevelda am Donnerstag in einer Mitteilung zum Erstquartalsergebnis. Allerdings sei die wirtschaftliche Entwicklung schwächer gewesen als im vorigen Jahr, deshalb habe man bei der Kreditvergabe strengere Maßstäbe anlegen müssen. Sevelda hält eine signifikante Verschärfung der Sanktionen für unwahrscheinlich, da dies auch in der EU gravierende negative Folgen hätte. Russland wird nach RBI-Schätzung 2014 von einer leichten Rezession geplagt sein.

In Ungarn, seit Jahren Sorgenkind Raiffeisens, sind die Kreditwertberichtigungen im ersten Quartal um fast die Hälfte zurückgegangen. In dem Land belastete diesmal aber die Bankensteuer mehr, weil in Ungarn die gesamte Abgabe für das Jahr 2014 in Höhe von 39 Mio. Euro bereits im Jänner zur Gänze gebucht wurde. Im Vorjahr waren hier im ersten Quartal nur 10 Mio. Euro angefallen. Die Ungarn-Operation weist damit bis März unterm Strich einen Verlust von 33 Mio. Euro (Verlust im Vorjahresquartal: 20 Mio. Euro) aus.

rf/sp

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