Die Raiffeisen Bank International (RBI) will im Juni das in der Finanzkrise eingeschossene Staatsgeld tilgen - entweder die gesamte Summe oder zumindest einen beträchtlichen Teil davon.
Das Institut geht von einer Rückführung innerhalb der kommenden drei
bis vier Wochen aus. Das hat die
RBI am Donnerstagfrüh ad hoc
bekanntgegeben. Demnach habe die Aufsicht eine zügige Bewilligung
zugesagt. Wegen der Ukraine/Russlandkrise hatte die Finanzmarktaufsicht
heuer im März die vorzeitige Rückführung der 1,75 Milliarden Euro an
staatlichem Partizipationskapital nicht erlaubt.
Für das erste Quartal 2014 hat die Bank heute einen Nettogewinn
von 161 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 157) Millionen Euro ausgewiesen.
Währungsabwertungen vor allem in der Ukraine haben das
Handelsergebnis ins Minus gedrückt. Die Vorsorgen für faule Kredite
stiegen um mehr als ein Viertel auf 281 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Bedarf an
Kreditrisikovorsorgen zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro, wobei die
Ergebnisse noch vom anstehenden EZB-Bilanzcheck und einer weiteren
Verschlechterung in Russland und der Ukraine beeinflusst werden
könnten. Für 2013 waren es 1,15 Milliarden Euro gewesen, die für faule
Kredite zurückgelegt werden mussten.
RBI in Russland mit 30 Prozent weniger Gewinn als vor einem Jahr
Trotz eines Rückgangs um 30 Prozent sorgte Russland
im ersten Quartal 2014 bei der börsenotierten Wiener Raiffeisen Bank
International (RBI) mit einem Vorsteuergewinn von 139 Millionen Euro nach
wie vor für den größten Ergebnisbeitrag. Der Nettogewinn im Segment
Russland in der
RBI-Konzernbilanz wird per März mit 109
(Vorjahresquartal: 156) Millionen Euro ausgewiesen.
Während voriges Jahr um die Zeit in Russland noch mehr
Kreditvorsorgen aufgelöst werden konnten als neu gebildet werden
mussten, wurden heuer bis März netto 27 Millionen für faule Kredite
zurückgelegt, was laut Raiffeisen als moderates Niveau bewertet.
Zudem gab es Bewertungsverluste aus derivativen Finanzinstrumenten
in dem Land. Beim operativen Betriebsgewinn gab es einen leichten
Zuwachs.
Ende März hatte Raiffeisen in Russland eine Bilanzsumme von 15,1
Mrd. Euro. Die aushaftenden Kundenkredite werden mit 9,6 Mrd. Euro
beziffert, die Kundeneinlagen mit 9,8 Mrd. Euro angegeben. In dem
wichtigen Markt hat Raiffeisen aktuell 196 Filialen, in denen 8.530
Menschen arbeiten, die rund 2,7 Millionen Kunden betreuen.
Bankbilanzen im 1. Quartal 2014
JPMorgan Chase
Die US-Großbank
JPMorgan Chase wurde im ersten Quartal von dem eingeleiteten Ausstieg der Fed aus der ultralockeren Geldpolitik belastet. Der Überschuss sackte um 19 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar ab, die Erträge sanken um 8 Prozent auf 23 Milliarden Dollar.
Wells Fargo
Wells Fargo hat dank der anziehenden US-Wirtschaft zum zwölften Mal in Folge einen Rekordquartalsgewinn erwirtschaftet. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wuchs der Überschuss um 14 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar, die Erträge sanken jedoch um 3 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar.
Citigroup
Die US-Großbank
Citigroup konnte zum Jahresbeginn mit einem Gewinnanstieg überraschen. Das Institut steigerte seinen Überschuss im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf 3,94 Milliarden US-Dollar. Da viele Kunden ihre Kreditraten wieder regelmäßig zahlten, konnten Rückstellungen für faule Kredite aufgelöst werden.
Credit Suisse
Die Schweizer Großbank
Credit Suisse ist verhalten ins neue Jahr gestartet, konnte aber immerhin och einen Gewinn von 859 Millionen Franken (706 Millionen Euro) verbuchen. Vor allem das Investmentbanking schwächelte aufgrund der schlechteren Stimmung an den Kapitalmärkten.
Bank of America
Die
Bank of America schrieb im ersten Quartal einen Verlust von unterm Strich 276 Millionen Dollar (199 Mio Euro). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte das Geldhaus aus dem Bundesstaat North Carolina noch 1,5 Milliarden US-Dollar verdient. "Die Kosten für die Erledigung weiterer Hypothekenthemen hat unser Ergebnis belastet", erklärte Bankchef Brian Moynihan
Morgan Stanley
Morgan Stanley hat die ungünstigen Marktbedingungen zu Jahresbeginn gut weggesteckt. Der Gewinn im ersten Quartal stieg um 55 Prozent auf unterm Strich 1,45 Milliarden US-Dollar. Die Erträge, also die gesamten Einnahmen der Bank, stiegen um 10 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar.
Goldman Sachs
Ungünstige Marktbedingungen haben die Investmentbank
Goldman Sachs zu Jahresbeginn ausgebremst. Im ersten Quartal fiel der Gewinn um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,95 Milliarden US-Dollar. Damit schnitt das Wall-Street-Haus allerdings besser ab als erwartet. Insgesamt fielen die Erträge allerdings um 8 Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar.
Deutsche Bank
Der Nettogewinn der
Deutschen Bank ist im ersten Quartal um 35 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro eingebrochen. Das um zehn Prozent gesunkene Handelsgeschäft sowie hohe regulatorische Kosten belasteten das Geschäft. Insgesamt lief es aber etwas besser als erwartet: Analysten hatten mit einem Gewinnrückgang von 40 Prozent gerechnet.
Santander
Die spanische Großbank
Santander hat im ersten Quartal von sinkenden Kosten und geringeren Gefahr von Zahlungsausfällen profitiert. Belastet habe dagegen der starke Euro. Der Überschuss stieg um acht Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
BNP Paribas
Die französische Großbank
BNP Paribas konnte im ersten Quartal 2014 ihren Gewinn nur dank eines Sondereffekts zu Jahresbeginn auf 1,7 Milliarden Euro steigern. Ohne den Sondererffekt durch die Fortis-Übernahme hätte das Institut einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Vorsteuergewinn sackte hingegen um 3,7 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro ab.
Royal Bank of Scotland
Die seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichte
Royal Bank of Scotland (RBS) konnte ihren Gewinn im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 1,2 Milliarden Pfund verdreifachen. Hauptgrund war, dass das Institut deutlich weniger für die Vergehen der Vergangenheit zurücklegte.
UBS
Die Schweizer Großbank
UBS hat sich zu Jahresbeginn dem branchenweiten Abwärtstrend entzogen. Das laufende Sparprogramm zahlte sich aus und verhalf der Bank zu einem um 7 Prozent höheren Überschuss von knapp 1,1 Milliarden Schweizer Franken. Die harte Kernkapitalquote kletterte im ersten Quartal um 0,4 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent. Damit gilt die UBS als eine der am besten kapitalisierten Großbanken der Welt.
Barclays
Die britische Großbank
Barclays litt im ersten Quartal 2014 unter ihrem schwachen Investmentbanking. Der Vorsteuergewinn der wichtigsten Konzernsparte halbierte sich auf 668 Millionen Pfund. Dass unter dem Strich ein Gewinnzuwachs von 15 Prozent auf 965 Millionen Pfund stand, verdankt Barclays reinen Buchhaltungseffekten.
Aareal Bank
Die
Aareal Bank hat im ersten Quartal von einem Einmaleffekt aus der Corealcredit-Übernahme profitiert. Der Gewinn stieg von 22 Millionen auf 185 Millionen Euro. Aber auch ohne den Sondereffekt steigerte die Bank das Ergebnis mit 35 Millionen Euro deutlich.
Société Générale
Die politischen Unruhen in der Ukraine haben der französischen Großbank
Société Générale den Jahresstart vermasselt und ihr einen kleinen Gewinnrückgang eingebracht. Der Überschuss fiel im ersten Quartal 2014 um rund 13 Prozent auf 315 Millionen Euro.
Commerzbank
Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte
Commerzbank hat zu Jahresbeginn ihren Aufwärtstrend fortgesetzt: Unter dem Strich verdiente das Institut 200 Millionen Euro. Das war allerdings etwas weniger als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn sackte hingegen um gut 30 Prozent auf 324 Millionen Euro ab. Das lag vor allem an einem deutlich schwächeren Geschäft im Investmentbanking.
HSBC
Die britische Großbank
HSBC musste zum Jahresauftakt einen Gewinneinbruch von 18 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar hinnehmen. Die Erträge sackten um 14 Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar ab.
UniCredit
Die
UniCredit hat im ersten Quartal dank geringerer Kosten und einer deutlich gesunkenen Risikovorsorge deutlich mehr verdient. Der Überschuss stieg um 59 Prozent auf 712 Millionen Euro. Experten hatten mit einem deutlich geringeren Gewinn gerechnet.
Erste Group
Die
Erste Group konnte im ersten Quartal 2014 einen Nettogewinn von 103,3 Millionen Euro erzielen. Positiv wirkte sich vor allem eine Senkung des Betriebsaufwands aus während die verhaltene Kreditnachfrage weiter belastete.
Raiffeisen Bank International (RBI)
Für das erste Quartal 2014 hat die
Raiffeisen Bank International (RBI) einen Nettogewinn von 161 Millionen Euro ausgewiesen. Die Vorsorgen für faule Kredite erhöhte die Bank um mehr als ein Viertel auf 281 Millionen Euro.
"In Russland lief das Geschäft relativ normal", erklärte
RBI-Vorstandschef Karl Sevelda am Donnerstag in einer Mitteilung zum
Erstquartalsergebnis. Allerdings sei die wirtschaftliche Entwicklung
schwächer gewesen als im vorigen Jahr, deshalb habe man bei der
Kreditvergabe strengere Maßstäbe anlegen müssen. Sevelda hält eine
signifikante Verschärfung der Sanktionen für unwahrscheinlich, da
dies auch in der EU gravierende negative Folgen hätte. Russland wird
nach RBI-Schätzung 2014 von einer leichten Rezession geplagt sein.
In Ungarn, seit Jahren Sorgenkind Raiffeisens, sind die
Kreditwertberichtigungen im ersten Quartal um fast die Hälfte
zurückgegangen. In dem Land belastete diesmal aber die Bankensteuer
mehr, weil in Ungarn die gesamte Abgabe für das Jahr 2014 in Höhe
von 39 Mio. Euro bereits im Jänner zur Gänze gebucht wurde. Im
Vorjahr waren hier im ersten Quartal nur 10 Mio. Euro angefallen.
Die Ungarn-Operation weist damit bis März unterm Strich einen
Verlust von 33 Mio. Euro (Verlust im Vorjahresquartal: 20 Mio. Euro)
aus.
rf/sp