Pro-Forma-Ergebnisrechnung 16.11.2016 11:16:00

RBI/RZB-Fusionsbank hätte bisher schon mehr an Gewinn eingebüßt

Erst kurz vor Weihnachten soll es die Verschmelzungsdokumente für die Öffentlichkeit geben - bis 23. Dezember. Vorweg hat die RBI aber ausgerechnet, wie die Neunmonatsbilanz 2016 der Fusionsbank ausgesehen hätte.

In der "Pro-Forma"-Ergebnisrechnung hätte die Fusionsbank Ende September 2016 eine Bilanzsumme von 137,3 Milliarden Euro. Die RBI hatte aktuell 113,8 Milliarden Euro.

Weil die Raiffeisen Zentralbank (RZB) heuer bereits zum Halbjahr mit einem drastischen Gewinneinbruch konfrontiert war (u.a. belastete der UNIQA-Teilverkauf damals das Ergebnis mit 126 Mio. Euro), wäre der Gewinn des fusionierten Instituts nach neun Monaten stärker geschrumpft als bei der RBI alleine.

Die börsennotierte RBI meldete heute für die ersten neun Monate einen Rückgang des Nettogewinns um 14,7 Prozent auf 394 Mio. Euro.

Wäre die RZB jetzt schon in der RBI aufgegangen, wäre in der Fusionsbank per Ende September ein Rückgang des Nettogewinns um 23 Prozent auf 433 Mio. Euro in den Büchern gestanden. Nach Angaben der RBI stammten vom Gewinn unterm Strich 9 Prozent von der RZB. Bei der Bilanzsumme wären es 17 Prozent "RZB-Quote" gewesen.

Im dritten Quartal hat die RBI dank weniger Lasten durch faule Kredite im Ergebnis stark aufgeholt. Denn nach dem ersten Halbjahr 2016 lag auch bei der International-Bank der Gewinn noch ein Viertel unter Vorjahr. Im 3. Quartal war nun aber der Zinsüberschuss nur um ein Prozent rückläufig, vor allem aber wurden die Kreditvorsorgen im Quartalsvergleich gleich um 197 Millionen auf 100 Millionen Euro gesenkt. Deshalb war der Quartalsgewinn der börsenotierten RBI unterm Strich mit 184 Mio. Euro fast doppelt so hoch wie im zweiten Quartal 2016.

Weil der Kapitalpolster der RZB als Noch-RBI-Konzernmutter dünner ist, käme das Fusionsinstitut in der Pro-Forma-Bilanz per Ende September 2016 rechnerisch auf 11,3 Prozent hartes Kernkapital. RBI allein: 12,3 Prozent und RZB: 10,5 Prozent. Ziel der Bankchefs sind mindestens 12 Prozent bis Ende 2017 auch im fusionierten Institut. Unter anderem der bevorstehende Verkauf der Polbank soll wieder Kapital freimachen.

An gemeinsamen Bankrisiken, für die Eigenkapital vorgehalten werden müssen (RWA, Risikogewichtete Aktiva) hatte die Fusionsbank 70,1 Milliarden Euro Ende September 2016 auf den Büchern.

Weil bei der Fusion auch die RZB-Beteiligungen in das neue Institut eingebracht werden, wird der Aktienanteil der RZB-Aktionäre am Fusionsinstitut höher liegen als die Beteiligung der RZB an der RBI jetzt. Lag der Streubesitz bisher bei 39,2 Prozent, so soll er künftig zwischen 34,6 bis 35,7 stehen. Wo man letztlich landen wird, darüber gibt es aber erst vor Weihnachten Auskunft. Die finalen Hauptversammlungsbeschlüsse gibt es im Jänner.

Nach Raiffeisen-Angaben wird die Zahl der ausgegebenen Aktien von 292.979.038 RBI-Aktien auf eine Bandbreite zwischen 321.400.276 und 332.010.469 Aktien des fusionierten Instituts steigen.

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