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19.08.2015 11:00:00

RBI könnte bei Polbank-Verkauf auf Frankenrisiko sitzen bleiben

Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, hat am Mittwoch Verzögerungen bei einzelnen Bankenverkäufen eingeräumt. Diese Verzögerungen stellten aber den Zeitplan für die Restrukturierung nicht infrage. Raiffeisen will Ende 2017 damit fertig sein. Beim Verkauf der polnischen Polbank könnte es nun sein, dass deren Frankenrisiko "isoliert" und auf den Büchern der RBI bleibt.

Denkbar wäre es demnach, das Franken-Kredit-Portfolio vor einem Verkauf "herauszunehmen", sagte Finanzvorstand Martin Grüll. Klar sei, dass der Verkauf der Polbank in ihrer jetzigen Aufstellung - also mit aushaftenden 3,2 Mrd. Euro an Schweizerfranken-Krediten - nur zu einem schlechten Preis erfolgen könnte. Würde die vorm Verkauf stehende Bank von dieser Last befreit, wären ganz andere Preise möglich und damit wohl auch ganz andere Interessenten angesprochen. Der Rest der Bank wäre dann attraktiver. Der Verkaufsprozess würde damit aber nicht neu aufgesetzt.

Sevelda zerstreut Eindrücke, man sei im Verzug: "Wir haben unser Programm vor sechs Monaten begonnen." Zeitdruck gebe es nicht. "Wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand".

Die Schweizer-Franken-Kredite, die die Polen-Tochter Polbank vergeben hat, seien kein wirtschaftliches Risiko, sagte Sevelda. "Wir haben es mit einem politischen Risiko zu tun." Im Vorfeld der herbstlichen Wahlen in Polen seien auch in diesem Land die Banken zum Spielball der Politik geworden. Nach den in zwei Monaten statt findenden Wahlen sollten sich, so hofft er, die Wogen glätten.

Die RBI in Wien zweifelt derzeit daran, dass in Polen ein im Entwurf beschlossenes Gesetz zur Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten so in Kraft tritt wie es gerade diskutiert wird. Deshalb wurden in der Bilanz auch noch keine Vorsorgen für daraus erwachsende Belastungen zur Seite gelegt. Der Vorstand erinnerte an das österreichisch-polnische Investitionsschutzabkommen, das verletzt würde.

Es werde in den nächsten Wochen und Monaten intensive Gespräche geben. Im übrigen wäre von einer Umsetzung dieses Gesetzes auch der polnische Steuerzahler betroffen, weil in dem Fall von der größten polnischen Bank über mehrere Jahre Steuereinnahmen ausfallen würden.

Die RBI-Gruppe fährt bis Ende 2017 ihre Bankgeschäfte in mehreren Ostländern massiv zurück, damit will sie ihre Kapitalpolster aufbessern. Ziel ist eine harte Kernkapitalquote von 12 Prozent bis Ende 2017. Ende Juni 2015 lag diese Quote bei 10,7 Prozent.

Wenn - wie erwartet - griechische Banken sich aus dem rumänischen Markt zurück ziehen, wäre die RBI an einer Verstärkung in dem Land nicht abgeneigt. Was immer in dem Markt zum Verkauf stehe, "schauen wir uns an."

(Schluss) rf/tsk

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