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07.04.2015 14:55:00
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RBI-Experten setzen weiter auf Aktien - EZB dominiert Finanzmärkte
Grund für die Dominanz der EZB seien die lockere Geldpolitik und die massiven Staatsanleihenkäufe (Quantitative Easing), heißt es in einer Pressemitteilung zum "Kapitalmarktszenario - Globale Märkte zweites Quartal" . Dadurch würden die Renditen europäischer Staats- und Unternehmensanleihen gedrückt. Unabhängig von der EZB stützten auch die niedrigen Öl- und Energiepreise die europäische Wirtschaft. Die Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone für 2015 bleibe derzeit bei 1,2 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit eines höheren Wachstums durchaus bestehe.
"Die US-Notenbank Fed lässt sich hingegen kaum in die Karten schauen", so Valentin Hofstätter, Leiter der Abteilung Bond Market & Currency Research bei der RBI-Tochter Raiffeisen Research. Gemäß Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung hätte ein erster Zinsschritt in den USA schon längst auf der Tagesordnung stehen können. "Durch den extrem starken Arbeitsmarkt mit de facto Vollbeschäftigung sollte es ab dem Sommer zur lange erwarteten Zinsanhebung kommen, wenn auch in einem moderateren Ausmaß als bisher angenommen."
Zu Griechenland heißt es, dass die Wahrscheinlichkeit eines endgültigen Scheiterns der Verhandlungen, das einen Staatsbankrott und ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurzone ("Grexit") zur Folge hätte, gestiegen sei. Dies würde zwar kurzfristig zu höheren Volatilitäten an den Finanzmärkten führen, länger anhaltende Effekte außerhalb Griechenlands werden aber für weniger wahrscheinlich erachtet. "Ein möglicher Grexit hat seinen Schrecken verloren", so Hofstätter.
Für die Währungstrends wichtig seien die Notenbanken. Beim Schweizer Franken zum Euro rechnen die Experten mit einer Stabilisierung zwischen 1,05 und 1,10. Die Schweizer Notenbank dürfte mit Interventionen mitgeholfen haben, den Franken über 1,0 zum Euro zu halten, habe aber keinen neuen Interventionskorridor ausgerufen. Bei Euro und Dollar sei es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Parität erreicht werde. Das bereits viel an negativen Nachrichten eingepreist sei, könnte eine Trendwende im Jahr 2016 durchaus kräftig ausfallen.
Der Ölpreis wird für das zweite Quartal wegen der anhaltenden Überversorgung mit durchschnittlich 53 Dollar je Fass (159 Liter) erwartet.
Der Anleihenmarkt in der Eurozone dürfte vor dem Hintergrund anhaltender EZB-Anleihenkäufe und negativer Einlagezinsen bei der EZB auch in den nächsten Quartalen sehr teuer bleiben. Die Risikoaufschläge von Unternehmens- und Staatsanleihen würden wahrscheinlich noch weiter schrumpfen, auch wenn die meisten Anleihensegmente jetzt schon überteuert erschienen.
Die Aktienmärkte der Eurozone hätten heuer bisher größtenteils eine starke Entwicklung verzeichnet. Die Unternehmen hätten die Möglichkeit, ihre Gewinnmargen sowohl durch Währungsgewinne und erhöhte Umsätze als auch durch geringere Kosten im Rohstoffsektor auszuweiten, so Veronika Lammer, Leiterin der Abteilung Quant Research und Emerging Markets bei Raiffeisen Research. Sie könnten den Rückstand im Vergleich zu US-Unternehmen teilweise aufholen. Europäische Aktientitel zählten zu den Favoriten. Auch der japanische Aktienmarkt sollte in den nächsten Monaten positiv hervorstechen. US-Aktien sind mit der Empfehlung "halten" ausgestattet. Bei Emerging-Markets-Aktien wird ein weiteres Jahre der Underperformance erwartet.
Die als sicher geltenden Häfen, wie etwa der deutsche Staatsanleihenmarkt, könnten durchwegs als teuer bezeichnet werden. Das Vorgehen der EZB wird hier wahrscheinlich die Jagd nach Rendite noch weiter verstärken, was am Ende wiederum für das Aktiensegment vorteilhaft sein dürfte. Bei einer US-Zinserhöhung erwartet Lammer einen vorübergehenden Anstieg der Volatilität. Der generelle Aufwärtstrend der Aktienmärkte sollte damit aber nicht beendet sein.
Die Anlagestrategie für das zweite Quartal 2015 bleibt unverändert mit einer Übergewichtung von Aktien (55 Prozent), einem Anleihen-Anteil von 40 Prozent und einem Anteil von 5 Prozent bei Immobilien.
(Schluss) itz/kan
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