25.09.2014 13:17:00

RBI-Experten: Aktienmärkte positiv, Warnung vor Schwankungen

Experten der Raiffeisen Bank International (RBI) sehen die Aktienmärkte weiter steigen - warnen aber gleichzeitig vor Schwankungen. "Es kann noch nicht von einer generellen Übertreibung an den Aktienmärkten gesprochen werden", sagte Veronika Lammer, Leiterin der Abteilung Quant Research und Emerging Markets bei Raiffeisen Research, am Donnerstag vor Journalisten.

Auch wenn es wahrscheinlich sei, dass der Aufwärtstrend bereits seine Reifephase erreicht habe und zwischenzeitig heftige Korrekturphasen auftreten können, sind die RBI-Experten für die Aktienmärkte positiv eingestellt. "Sie werden in zwölf Monaten deutlich höher sein als heute", so Lammer.

Man gehe davon aus, dass die US-Notenbank Fed deutlich vor Jahresmitte 2015 mit Zinsanhebungen beginnen werde. "Darauf werden die Aktienmärkte am Anfang verschnupft reagieren, aber es fördert nachhaltiges Wachstum und die Unternehmen können nach dem ersten Schock ihre Gewinne steigern."

Die Abschwächung des Euro und der gleichzeitige Rückgang des Ölpreises würden die Gewinnentwicklung europäischer Unternehmen begünstigen. In Kombination mit der expansiven Geldpolitik der EZB sollte dies zu einer Outperformance führen.

Auch Investments in den US-Aktienmarkt würden vor dem Hintergrund einer dynamischen inländischen Konjunkturentwicklung und zu erwartender Währungsgewinne aufgrund des erwarteten Anstiegs des USD interessant bleiben. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde bis weit in 2016 weiter bei ihrer lockeren Geldpolitik bleiben.

Von der Ukraine-Krise seien die Finanzmärkte nur temporär beeinflusst. Die Exportabhängigkeit gegenüber Russland sei nur für wenige Länder bedrohlich hoch. Österreichs Anteil der Russlandexporte an den Gesamtexporten beträgt 3,3 Prozent. "Die für die Eurozone wichtigsten Exportdestinationen, allen voran die USA, weisen eine deutlich verbesserte Konjunkturdynamik auf", sagte Valentin Hofstätter, der bei der RBI die Abteilung Bond Market & Currency Research leitet.

Primär verantwortlich für die bisher schwachen Konjunkturentwicklungen in Europa seien der mangelnde Reformwille in mehreren Ländern, allen voran Frankreich oder Italien, sowie das Zurückbleiben von Anlageinvestitionen wegen der Verunsicherung und erhöhten Vorsicht bei Unternehmen.

Die letzte Schätzung vom Juni für das Gesamtwachstum der Eurozone für 2014 senkten die RBI-Experten von 1,2 auf 0,8 Prozent und für 2015 von 2,0 auf 1,6 Prozent. Dagegen werde es in den USA in den nächsten zwei Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum geben. Dementsprechend unterschiedlich verlaufe auch die Inflationsentwicklung: Während sich in den USA die Inflationsrate von derzeit rund 2 Prozent in Richtung 2,5 Prozent entwickeln werde, erwarten die RBI-Experten für die Eurozone eine Teuerungsrate von unter 1 Prozent bis weit in das nächste Jahr hinein. Dabei gebe es aber deutliche Abweichungen zwischen einzelnen Ländern, wie etwa Deutschland oder Österreich, so Hofstätter.

Die Anlagestrategie der RBI-Analysten für das vierte Quartal 2014 ist gemischt, die Aktien werden weiter leicht übergewichtet mit 53 Prozent, weiters 42 Prozent im Anleihensegment und 5 Prozent in Immobilien. "Für die Beibehaltung einer höheren Aktienquote sprechen die noch moderate Bewertung der Aktienmärkte sowie die neuerliche geldpolitische Lockerung in der Eurozone und die Erwartung einer weiteren Verbesserung der Konjunktur in den USA und in Europa", sagte Lammer.

sab/ivn

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