Riesengeschäft |
23.08.2021 17:19:00
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RBI: Enormes Potenzial bei Nachhaltiger Finanzierung
"Der IWF schätzt, dass in den nächsten zehn Jahren weltweit 6 bis 10 Billionen Dollar an öffentlichen und privaten Investitionen notwendig sein werden, um die Klimaziele zu erreichen", so Januszewski. "Das entspricht 6 bis 10 Prozent der jährlichen globalen Wirtschaftsleistung." Nach Angaben der EU-Kommisison habe sich das Volumen der Green-Bond-Emissionen in den vergangenen fünf Jahren verfünffacht, das seien aber immer noch nur knapp unter 3 Prozent des Gesamtemissionen, "was das enorme Potenzial zeigt".
Insbesondere in Kroatien und Rumänien gebe es Fortschritte beim Ausstieg aus der Kohle und bei der Entwicklung von Technologie im Bereich erneuerbarer Energie, sagte Januszewski am Montag bei einer Online-Pressekonferenz und verwies dabei auf das "ESG Handbook CEE" (ESG = Environmental Social Governance, Anm.) von Raiffeisen Research, das in der zweiten Septemberhälfte erscheinen wird. Die Research-Spezialisten erwarten, dass die Region zunehmend in den Fokus des Investoreninteresses rücken wird, wodurch der Veränderungsprozess weiter beschleunigt werde.
Das Thema "Nachhaltigkeit" zieht offenbar immer: Die weltweite Entwicklung der nachhaltigen Finanzinstrumente zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend von 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 310 Mrd. Dollar 2018 und 761 Mrd. Dollar (652 Mrd. Euro) im Coronajahr 2020. Der Wert für das Gesamtjahr 2020 wurde bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres überschritten - per 30. Juni waren es 825 Mrd. Dollar.
In Europa sieht sich die RBI unter den führenden Banken bei nachhaltigen Finanzierungen. Nach dem Start des Green-Bond-Emissionsprogramms im Jahr 2018 sei man derzeit mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,3 Mrd. Euro der größte Green-Bond-Emittent Österreichs.
"Heuer haben wir unser Green-Bond-Programm auf die Tochterbanken der RBI in Zentral- und Osteuropa ausgerollt", sagte RBI-Firmenkundenvorstand Peter Lennkh. "Die Tatra Bank in der Slowakei, die Raiffeisenbank in Rumänien und die Raffeisenbank in der Tschechischen Republik haben 2021 grüne Anleihen mit einem Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro emittiert, was den RBI-Konzern zum größten Green-Bond-Emittenten in diesen Ländern macht."
Die Banken verwenden die Emissionserlöse hauptsächlich für die Finanzierung von Projekten in den Bereichen grüne Gebäude, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, sauberer Transport, Wasser- und Abwassermanagement oder Land- und Forstwirtschaft.
Auch bei nachhaltigen Anleihen, die für Kunden in Österreich und CEE arrangiert wurden, sei man sowohl nach Volumen als auch nach der Anzahl der Transaktionen mit Abstand führend, sagte Lennkh. Mit 5,5 Mrd. Euro war das von der RBI arrangierte Anleihevolumen im ersten Halbjahr 2021 bereits mehr als doppelt so groß wie im Gesamtjahr 2020.
Zwar seien die finanziellen Vorteile nachhaltiger Finanzierung derzeit noch relativ gering, das werde sich aber ändern, glaubt Lennkh, "da politische Entscheidungsträger und Aufsichtsbehörden von Fremdkapitalgebern verlangen werden, größere Teile ihrer Portfolios in nachhaltige Formate zu investieren".
Bei der RBI-Tochter Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft fließen 86 Prozent der Neuveranlagungen in CEE in nachhaltige Fonds, in Österreich sind es bereits mehr als 90 Prozent. Zum Ende des ersten Halbjahrs 2021 waren mehr als 30 Prozent des Gesamtvolumens der Raiffeisen KAG von 45 Mrd. Euro nachhaltig veranlagt, "und davon wiederum mehr als ein Viertel in nachhaltigen Aktienfonds", so Lennkh.
Die Raiffeisen Centrobank emittiert seit 2014 nachhaltige Zertifikate mit Kapitalschutz für ein breites Publikum. Das ausstehende Volumen an nachhaltigen Zertifikaten der RCB hat sich seit 2018 mehr als verdreifacht und beträgt derzeit mehr als 17 Prozent des gesamten ausstehenden Volumens der Bank.
ivn/sp
APA
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