Polbank-Verkauf mit Verlust |
09.08.2018 07:35:00
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RBI-Aktie rutscht ab: RBI-Halbjahresgewinn steigt fast um ein Drittel
Im zweiten Quartal kam der Konzerngewinn mit 357 Mio. Euro unter dem Gewinn vom ersten Vierteljahr (399 Mio. Euro) und auch unter Vorjahr. Grund dafür war der im Frühjahr paktierte Verkauf der polnischen Tochterbank in Warschau.
In den Zahlen enthalten ist nämlich schon ein Verlust von 121 Mio. Euro, der aus dem Verkauf der polnischen Polbank an die französische Großbank BNP Paribas resultiert. Der Deal steht für das vierte Quartal an. Weil das Polbank-Geschäft in den RBI-Büchern höher bewertet war als beim Verkauf hereinkommt und der Bank bei der Trennung mehr Eigenkapital mitgegeben wird, gibt es entsprechende Veräußerungsverluste. Die Fremdwährungskredite der polnischen Tochter bleiben bei Raiffeisen.
Die faulen Kredite wurden im RBI-Konzern bis Juni weiter reduziert, die Quote der Problemkredite am Kreditbestand ist auf 4,8 Prozent gesunken. Es gab wieder Nettoauflösungen von Kreditwertberichtigungen. Heuer im Gesamtjahr sollen die Kreditvorsorgen unter dem Vorjahreswert liegen. Auch die Quote an Problemkrediten soll mittelfristig weiter sinken.
Mittelfristig plant die RBI an ihre Aktionäre Dividendenausschüttungen von 20 bis 50 Prozent des Konzerngewinns.
Bis Handelsschluss am Donnerstag gaben die Titel 6,02 Prozent auf 26,39 Euro nach.
Als Belastung für den Aktienkurs entpuppte sich insbesondere die angekündigten Russland-Sanktionen.
In Russland sitzt die Cash Cow der RBI, die Moskau-Bank verdient auch heuer gut.
Die bisherigen Russland-Sanktionen hatten nach früheren Angaben der Raiffeisen Bank International (RBI) Firmenkundengeschäfte von nur 0,1 Prozent der Bilanzsumme betroffen. Dieses Volumen ist mittlerweile noch weniger geworden. Was die geplanten neuen US-Sanktionen anlangt, so ist außer voraussichtlicher weiterer unmittelbarer Rubel-Währungsverluste noch nichts bekannt.
"Wir halten alle Sanktionsvorschriften ein, unabhängig davon was wir uns dazu denken", so RBI-Chef Johann Strobl am Donnerstag bei der Halbjahrespressekonferenz. Es seien sehr viele Mitarbeiter damit befasst, die Lage zu analysieren und danach werde dann vorgegangen. Das werde man auch bei künftigen Sanktionen tun müssen.
Jedenfalls hat die Tochterbank in Russland heuer im ersten Halbjahr mit 303 Mio. Euro Vorsteuergewinn (Vorjahr: 308 Mio. Euro) praktisch gleich viel verdient wir voriges Jahr. Unterm Strich gab es von dort bis Juni einen Konzerngewinn von 237 (241) Mio. Euro. "Unsere Bank in Russland hat ihre Position in Russland gefunden und bewiesen, dass sie gut verdienen kann", so der Vorstand.
Zum Vergleich: Der gesamte Konzerngewinn der RBI belief sich im ersten Halbjahr 2018 auf 756 Mio. Euro, ein Zuwachs um knapp 29 Prozent.
Von den umstrittenen neuen amerikanischen Iran-Sanktionen und insbesondere von der Drohung des US-Präsidenten Donald Trump, wonach jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, keine Geschäfte mit den Vereinigten Staaten machen werde, ist die RBI von vornherein nicht betroffen. Im Iran ist die Bank seit Jahren nicht mehr im Geschäft.
In neue Märkte will die Bank nicht vorstoßen, sagte Strobl heute. Zur Zeit läuft gerade der Rückzug aus Polen. Ein voraussichtlicher Verlust aus dem im Frühjahr paktierten Verkauf von 121 Mio. Euro ist im zweiten Quartal verbucht worden. Das hat auch den Periodengewinn in dem Quartal gedrückt, und zwar um 43 Mio. Euro auf 357 Mio. Euro. Der Verkauf des Großteils des Polen-Geschäfts an die französische BNP Paribas wird im 4. Quartal wirksam. In der Raiffeisen Bank International AG in Wien bleiben die Fremdwährungskredite der Polen-Bank (3,2 Mrd. Euro, hauptsächlich in Schweizer Franken). Diese Kredite sollen mit normalen Fälligkeiten abreifen, das kann bei bis zu 30-jährigen Laufzeiten noch etwas dauern. Theoretisch ist aber auch ein vorzeitiger Verkauf denkbar.
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