Nach Coronajahr |
17.03.2021 17:56:00
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RBI-Aktie klettert ins Plus: RBI erwartet geringes Kreditwachstum im 1. Halbjahr 2021
Das erste Halbjahr werde noch stark von den Corona-Infektions- und -Impfzahlen bestimmt sein, sagte Konzernchef Johann Strobl am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz. Das dürfte sich in einem weiterhin schwachen Kreditwachstum niederschlagen. Für das zweite Halbjahr hofft Strobl dann auf eine Beschleunigung der Dynamik.
Ein dynamisches Kreditwachstum erwartet die Bank unter anderem in Tschechien, das Land soll ein neuer Schwerpunktmarkt werden. Im vergangenen Jahr sei in dem Land besonders auf die Kosten geachtet worden, die Personalkosten konnten um 15 Prozent reduziert werden, auch das Filialnetzwerk wurde gestrafft. In Tschechien werde auch das digitale Banking stark genutzt, 89 Prozent der Kunden würden die digitalen Kanäle nützen.
Die RBI will sich vor allem durch organisches Wachstum in Tschechien weiterentwickeln, in den vergangenen Wochen wurden aber mit der Equa Bank und dem Zahlungsverkehrsanbieter Akcenta auch Zukäufe getätigt. Darüber hinaus darf die RBI die tschechischen Privatkunden der ING-Bank, die sich aus dem Land zurückzieht, übernehmen. Mittelfristig, bis 2023, will die Bank ihre Kundenzahl in Tschechien auf 1,75 Mio. steigern. Tschechien ist nicht der einzige Markt, in dem sich die RBI Wachstum erhofft. Auch in Ungarn, Russland und Serbien sieht Strobl noch Potenzial für ein solides Kreditwachstum.
Bei den Risikovorsorgen bleibt die Bank weiter vorsichtig und rechnet heuer wegen der auslaufenden Moratorien und dem Ende der Staatshilfeprogramme mit einer Neubildungsquote von rund 75 Basispunkten. Ende 2020 lag sie bei 68 Basispunkten (0,68 Prozent). Ende 2020 waren noch Kredite in Höhe von 2,8 Mrd. Euro von Moratorien betroffen. Im Juli 2020 lag der Höchststand noch bei 10,7 Mrd. Euro. Das gesamte Kundenkreditvolumen lag zum Jahresende bei 90,7 Mrd. Euro (minus 0,6 Prozent zum Jahr 2019). Für Kreditausfälle legte die Bank 630 Mio. Euro zurück. Davon waren 288 Mio. Euro als "Stage 3", also als tatsächlich ausgefallen, klassifiziert. Der Rest seien Vorsorgen für die Zukunft, sagte Chief Risk Officer (CRO) Hannes Mösenbacher.
An den übrigen Mittelfristzielen hält die Bank weiter fest. Bei der Kostenquote (Cost-Income-Ratio) werden weiterhin 55 Prozent angepeilt, allerdings sei dies auch abhängig davon, wie rasch sich die Konjunktur erholt. Das mittelfristige Ziel für die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity/RoE) liegt bei 11 Prozent, für die harte Kernkapitalquote (CET1) bestätigt die RBI das Ziel von 13 Prozent (Ende 2020: 13,6 Prozent).
Auch an der geplanten Dividendenausschüttung von 0,48 Euro je Aktie hält das Institut fest. "Wir verfügen über eine gute Kapitalausstattung, die es uns erlaubt, mit unseren Kunden zu wachsen und gleichzeitig unsere Anteilseigner am Erfolg der RBI zu beteiligen", sagte Strobl laut Aussendung. Das Jahr 2020 sei schwierig und ungewöhnlich gewesen. Unter den gegebenen Umständen habe die Bank aber sehr gut performt. Die Zahlen blieben im wesentlichen unverändert zu den vorläufigen Ergebnissen, die bereits Anfang Februar veröffentlicht wurden.
Unterm Strich verdiente die Bank 804 Mio. Euro, das war in etwa ein Drittel weniger als im Vorjahr. Der Zinsüberschuss ging um 5 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro zurück und der Provisionsüberschuss fiel um 3,3 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen lag Ende 2020 bei 90,7 Mrd. Euro (minus 0,6 Prozent zum Jahr 2019).
Die Aktie der RBI stand am Mittwoch nach einem schwächeren Start in Wien schlussendlich mit 0,77 Prozent im Plus bei 18,24 Euro.
(APA) bel/rf
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