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30.07.2020 18:28:00
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RATIONAL bekommt Corona-Folgen stark zu spüren - RATIONAL-Aktie gerät in Abwärtssog des Marktes
RATIONAL bekam die Auswirkungen der Pandemie wie erwartet deutlich zu spüren. Umsatz, operatives Ergebnis und Auftragseingang gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum klar zurück. Während die Erlöse um 43 Prozent auf 116,8 Millionen Euro absackten, brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit nur noch 1,6 Millionen Euro fast komplett ein. Im Vorjahr hatten hier noch 51,5 Millionen Euro zu Buche gestanden. Dennoch schnitt RATIONAL bei beiden Werten besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich hielt sich das Unternehmen mit 1,16 Millionen Euro noch knapp in der Gewinnzone.
Weil Restaurants, Hotels und Kantinen in vielen Ländern wegen der Pandemie schließen mussten oder nur eingeschränkt wirtschaften konnten und auch der Tourismus stark gebeutelt war, waren zahlreiche RATIONAL-Kunden und damit auch das Unternehmen selbst stark betroffen. Die Investitionsbereitschaft der Abnehmer sei teils erheblich beeinträchtigt gewesen, hieß es. "Im zweiten Quartal 2020 hat COVID-19 unser Unternehmen mit voller Wucht getroffen", schrieb Vorstandschef Peter Stadelmann.Commerzbank-Analyst Michael Junghans verwies darauf, dass RATIONALs Auftragseingang im Juni und Juli um 20 bis 30 Prozent gesunken sei. Da viele Restaurants die Krise nicht überleben dürften, weil sie gezwungen seien, die Abstandsregeln zu gewährleisten und ihre Kapazitäten zu reduzieren, könne dies für den Konzern zu mehreren unschönen Konsequenzen führen. So könnten Restaurants etwa seltener neue Kombi-Dämpfer bei RATIONAL bestellen und sich stattdessen gebrauchte Küchen-Ausrüstung besorgen, die am Markt durch Insolvenzen verfügbar werden könnte, glaubt der Experte.
Aus Sicht von Peter Rothenaicher von der Baader Bank stellt RATIONAL trotz der derzeit schwierigen Lage weiterhin ein äußerst lohnendes Investment dar. Er erwartet jedoch, dass die negativen COVID-19-Folgen das Unternehmen noch eine ganze Weile beeinträchtigen dürften.
Dass der Umsatz nicht noch mehr eingebrochen sei, erklärte RATIONAL-Chef Stadelmann mit der Einführung neuer Gerätegenerationen. Diese habe zu vielen Erstbestellungen von Kunden, Händlern und Einkaufsverbänden geführt und auch zu einem Nachholeffekt. Dies sei vor allem in Deutschland sei der Fall gewesen.
In Anbetracht der Krise hatte RATIONAL bereits ab März ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm gestartet. Viel Geld sparte das Unternehmen durch den Ausfall von Messen sowie weggefallene Kundenbesuche und -veranstaltungen. Zudem gelte seit März ein gruppenweiter Einstellungsstopp und es gelte an den Produktionsstandorten und bei einigen Vertriebsgesellschaften Kurzarbeit.
RATIONAL geraten nach Zahlen in den Abwärtssog des Marktes
In einem sehr schwachen Marktumfeld sind auch die Papiere von RATIONAL im Handelsverlauf am Donnerstag unter Druck geraten. Nachdem sich die Anteilsscheine nach der Präsentation der Geschäftszahlen zunächst recht gut gehalten hatten, stand am Ende ein Minus von mehr als drei Prozent auf 512,50 Euro zu Buche. Damit liegt das Anfang Juni erreichte Hochs seit dem Corona-Crash in Höhe von 541 Euro jedoch weiter in Sichtweite. Der Index der mittelgroßen Werte MDAX ging gut zwei Prozent tiefer aus dem Handel.
Das zweite Quartal sei schwach gewesen, doch damit sei gerechnet worden, hieß es am Markt. Die Erwartungen habe RATIONAL erfüllt, kommentierten die Analysten von Warburg Research.
Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank schrieb, der Umsatzeinbruch im zweiten Quartal sei nicht ganz so heftig wie erwartet gewesen. Auch die Markteinführung des "iCombi Pro" des Küchenausrüsters sei eine positive Nachricht. Das Unternehmen werde aber noch eine ganze Zeit unter den Corona-Auswirkungen leiden.
(dpa-AFX)
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