Nachfragerückgang 09.08.2023 15:59:00

QIAGEN-Aktie steigt dennoch: QIAGEN wird wegen Nachfragesorgen pessimistischer für den Umsatz

QIAGEN-Aktie steigt dennoch: QIAGEN wird wegen Nachfragesorgen pessimistischer für den Umsatz

Der Testspezialist verweist zur Begründung für die Senkung hauptsächlich auf den deutlichen Nachfragerückgang nach COVID-19-Tests und die Volatilität bei Großkundenaufträgen im Geschäft mit Erstausrüstern (Original Equipment Manufacturer, OEM), die sowohl die COVID- als auch die Nicht-COVID-Umsätze betreffe.

Es wird nun mit einem Umsatz von mindestens 1,97 (zuvor: 2,05) Milliarden Dollar gerechnet. Das Umsatzwachstum der Nicht-COVID-Produktgruppen dürfte aufgrund der anhaltend soliden Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien im gesamten Portfolio nun voraussichtlich bei mindestens 8 Prozent liegen. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie wird für das Geschäftsjahr 2023 nun bei mindestens 2,07 (zuvor: 2,10) Dollar erwartet.

Der Umsatz reduzierte sich im zweiten Quartal um 4 Prozent auf 497 Millionen Dollar, nach 516 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Prognose der Analysten lag bei 494 Millionen Dollar. Der bereinigte Konzerngewinn lag mit 118 Millionen Dollar auf dem Niveau des Vorjahres. Hier hatte die Prognose auf 117 Millionen Dollar gelautet. Das bereinigte operative Ergebnis fiel um 7 Prozent auf 136 Millionen Dollar, wie das DAX-Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 134 Millionen Dollar gerechnet

Das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 0,51 Dollar. QIAGEN hatte mindestens 0,50 Dollar in Aussicht gestellt.

QIAGEN rechnet nicht mehr mit weiteren echten COVID-Umsätzen

Der Diagnostikkonzern QIAGEN hat seine Erwartungen an Umsätze mit echten COVID-Produkten für den Rest des Jahres auf null gesetzt. Finanzchef Roland Sackers sagte in einer Telefonpressekonferenz zu den Halbjahreszahlen, auch im kommenden vierten Quartal, wo während der Pandemie immer vermehrt getestet worden sei, gehe man nicht mehr davon aus, COVID-Tests zu verkaufen. "Es macht keiner mehr einen Test, und das wird sich auch nicht ändern", sagte Sackers.

Die Jahresprognose für COVID-Umsätze sinkt damit von 200 bis 210 Millionen auf 165 Millionen Dollar. 2022 war noch 470 Millionen Dollar Umsatz mit Corona-Tests angefallen. QIAGEN hatte am Dienstagabend seine Prognose für das Gesamtjahr reduziert. Die Umsatzerwartung liegt mit mindestens 1,97 Milliarden Dollar nun um 80 Millionen Dollar unter dem bislang genannten Zielwert.

Um 40 Millionen wurde die Prognose mit Corona-Tests gekürzt, um weitere 40 Millionen die Annahme im sogenannten OEM-Geschäft. Hier seien die Kunden, große Pharma- und Diagnostikunternehmen, deutlich vorsichtiger geworden, bauten Lagerbestände ab. Ihnen liefert QIAGEN Enzyme und Oligos, die sie in ihre eigenen Produkte integrieren. 2022 wurden hier 170 Millionen Dollar umgesetzt, dieses Jahr dürften es nur noch 90 Millionen sein, sagte er. Ab dem nächsten Jahr hält der Manager auch in diesem Geschäft wieder Wachstum für möglich.

Sackers sieht QIAGEN auch ohne Corona-Testgeschäft gut aufgestellt. Das Unternehmen werde bei Umsatz und Profitabilität stärker zulegen als der Markt. Starke Wachstumschancen sehe man bei digitalen PCR-Tests sowie mit dem QIAstat-Analyzer, der es Ärzten erlaubt, binnen einer Stunde etwa bei Atemwegserkrankungen eine verlässliche Indikation zu haben, anstatt Tage auf ein Laborergebnis zu warten. Auch der Tuberkulose-Test mache sich gut. Hier sei im zweiten Quartal erstmals die 100-Millionen-Dollar-Marke beim Umsatz geknackt worden.

Im XETRA-Handel gewinnt die QIAGEN-Aktie zeitweise 1,41 Prozent auf 41,14 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Dennis Diatel / Shutterstock.com,QIAGEN

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