Umsatzwachstum |
28.04.2021 16:05:00
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PUMA wird nach starkem Jahresauftakt beim Umsatz optimistischer - PUMA-Aktie gibt dennoch ab
Im ersten Quartal profitierte PUMA von einer starken Nachfrage insbesondere nach Schuhen und Textilien in den Bereichen Laufen und Training. Trotz anhaltender Lockdowns in Teilen der Welt sowie Lieferengpässen aufgrund von Hafenüberlastungen, insbesondere in Nordamerika, stieg der Umsatz um 19,2 Prozent auf rund 1,55 Milliarden Euro. Währungsbereinigt betrug das Plus 25,8 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Wachstumstreiber war dabei China. Das operative Ergebnis (Ebit) wurde mit 154,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt und übertraf die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich verdiente PUMA mit 109,2 Millionen Euro rund dreimal soviel wie im Vorjahr.
Vor allem zu Beginn des Jahres hätten dabei die Lieferengpässe belastet, erklärte Konzernchef Björn Gulden in einer Telefonkonferenz. Zwischenzeitlich hätte es Verzögerungen von drei bis vier Wochen gegeben. Inzwischen habe sich die Situation etwas entspannt. Dennoch gebe es immer noch einen Zeitverzug von zwei bis drei Wochen.
Beim Umsatz zeigte sich das Unternehmen nun etwas optimistischer als zuvor. So erwartet das Unternehmen 2021 jetzt ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren Zehnerprozentbereich. Bislang war PUMA von einem "moderaten" Anstieg ausgegangen, hatte aber durchaus Aufwärtspotenzial gesehen.
Dennoch blieb Gulden vorsichtig. "2021 wird leider wieder ein Jahr mit vielen Unsicherheiten sein, die ein effizientes Arbeiten und eine genaue Planung erschweren werden", erklärte er. Der Manager nannte dabei neben der Covid-19-Pandemie die anhaltenden Kapazitätsprobleme und Kostensteigerungen im globalen Frachtverkehr. Coronabedingt seien Ende April 2021 immer noch etwa 30 Prozent der Einzelhandelsgeschäfte, die PUMA-Produkte in Europa und Lateinamerika verkauften, geschlossen. Die restlichen 70 Prozent sind den Angaben zufolge überwiegend mit erheblichen Einschränkungen in Betrieb.
Zudem belastete die angespannte politische Situation zum Teil die Geschäfte. Gulden nannte hier insbesondere das Verhältnis zwischen den USA, Europa und China. Zuletzt hatten die USA und Europa die Menschenrechtslage in China wiederholt kritisiert - insbesondere die Situation der muslimischen uigurischen Minderheit, die mehreren Berichten und Dokumenten zufolge zu Zwangsarbeit auf Baumwollfeldern herangezogen würden.
Zuletzt kam es in den sozialen Medien in China zu Boykottaufrufen gegen westliche Marken aufgrund der Kritik - auch gegen PUMA, adidas oder Nike. Gulden sagte dazu, dass die sich verschlechternden Beziehungen mit China das Geschäft ab März belastet hätten. China ist einer der wichtigsten Märkte für PUMA, im ersten Quartal betrug das Wachstum dort währungsbereinigt rund 40 Prozent.
Die Ergebnisprognose bekräftigte PUMA. Das operative Ergebnis (Ebit) und das Konzernergebnis sollen sich deutlich verbessern. Das Management hofft dabei, Ende des zweiten Quartals präziser werden zu können. Die Gewinne waren im Zuge der Pandemie im vergangenen Jahr eingebrochen. Das operative Ergebnis war mit 209 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte abgerutscht, der Konzerngewinn lag mit 78,9 Millionen Euro sogar knapp 70 Prozent unter Vorjahresniveau. "Die Covid-19-Pandemie wird unsere Branche wahrscheinlich noch im gesamten Jahresverlauf beeinflussen, jedoch sind wir sehr zuversichtlich für die mittelfristige Zukunft von PUMA und unserer Branche", so Vorstandschef Gulden.
Die Aktie startete mit einem Plus von rund 1,5 Prozent in den Handelstag und näherte sich dabei ihrem Rekordhoch. Die gute Stimmung hielt sich jedoch nicht. Nachdem das Papier an seiner Rekordmarke abgeprallt war, rutschte es ins Minus. Mit einem Verlust von zeitweise 2,09 Prozent auf 89,88 Euro gehört PUMA zu den Schlusslichtern im Mittelwertesegment MDAX.
/nas/men/stk
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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