Prognose bestätigt 26.04.2023 16:14:00

PUMA-Aktie negativ: PUMA steigert Umsatz im ersten Quartal - Umsatzrückgänge in China gestoppt

PUMA-Aktie negativ: PUMA steigert Umsatz im ersten Quartal - Umsatzrückgänge in China gestoppt

Jedoch hat der Sportartikelhersteller operativ und unter dem Strich weniger verdient als im Vorjahr, auch die operative Gewinnmarge verschlechterte sich deutlich.

Für die Ziele im Gesamtjahr sieht sich die PUMA SE, die im MDAX börsennotiert ist, auf Kurs.

Im Zeitraum Januar bis März erwirtschaftete PUMA einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 176 Millionen Euro, nach 196 Millionen. Die EBIT-Marge verschlechterte sich auf 8,0 Prozent von 10,2.

Nach Steuern und Dritten sank der Gewinn auf 117 Millionen Euro von 121 Millionen, je Aktie betrug er 0,78 Euro nach 0,81.

Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 14,4 Prozent auf 2,188 Milliarden Euro. China sei erstmals seit zwei Jahren wieder gewachsen.

Im Gesamtjahr will die Nummer 3 nach Nike und adidas weiterhin den Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich steigern, ein EBIT zwischen 590 und 670 Millionen erreichen sowie den Konzerngewinn entsprechend verbessern.

PUMA macht weiter kleine Fortschritte beim Abbau der Lagerbestände

PUMA macht weiter kleine Fortschritte beim Abbau der Lagerbestände, die die ganze Sportartikalbranche belasten und infolge notwendiger Preisnachlässe weiter auf die Gewinnmargen drücken. Ende März betrugen PUMAs Lagerbestände rund 2,15 Milliarden Euro, nach 2,25 Milliarden Euro Ende Dezember. Allerdings lagen sie immer noch um knapp 33 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,62 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal führten die hohen Lagerbestände im nordamerikanischen Markt, insbesondere im Off-Price-Segment, zu geringeren Verkäufen über den Großhandel an den Einzelhandel und waren dort ursächlich für PUMAs prozentual zweistelligen Umsatzrückgang (organisch knapp -19 Prozent%) in dem wichtigen Markt.

In allen anderen Regionen generierte der Konzern Umsatzwachstum. Im Vorjahresvergleich verlangsamte sich weltweit bei PUMA der Anstieg bei den Lagerbeständen. Im Dezember lagen sie im Vorjahresvergleich 50,4 Prozent höher, Ende September waren es noch 72,3 Prozent. PUMA sieht CEO Arne Freundt zufolge das zweite Quartal durch die Lagerbestände noch belastet, sieht sich aber auf dem richtigen Weg, sie im weiteren Jahresverlauf zu "normalisieren", auch in den USA und China.

Grund der hohen Lagerbestände sind vor allem die in der Vergangenheit gestörten Lieferketten, wodurch zunächst Waren fehlten, so dass die Sportartikel- und andere Hersteller die Waren früher bestellten, um zu wichtigen Terminen genug Ware vorrätig zu haben.

Auch die starken Covid-19-Restriktionen in China belasteten das Geschäft zu Jahresbeginn deutlich, allerdings konnte PUMA in China das Ruder herumreißen und verzeichnete erstmals seit 2021 wieder Umsatzzuwächse (+9,8 Prozent.)

PUMA-CEO: Rechnen in China mit weiterer allmählicher Verbesserung

PUMA hat im ersten Quartal die Umsatzrückgänge in China gestoppt, CEO Arne Freundt findet es aber zu früh, von einer tatsächlichen Trendwende zu sprechen. Auch für PUMAs China-Geschäft sei 2023 ein "Übergangsjahr" nach den "Krisenjahren" 2020 bis 2022, in denen das Wachstum dort zeitweise um mehr als ein Drittel zurückging. Mit "anhaltender Wachstumsdynamik" rechne er dort erst ab 2024, sagte Freundt in der Medien-Telefonkonferenz.

Im ersten Quartal, in dem PUMA in China beim Umsatz währungsbereinigt knapp 10 Prozent zulegte, war der Hauptgrund dafür laut Freundt das Ende der coronabedingten Restriktionen vor mehr als drei Monaten. Der politische Konsumentenboykott westlicher Marken im Zusammenhang mit Kritik am Umgang Chinas mit der uigurischen Minderheit "sei immer noch spürbar, aber die Auswirkungen lassen nach", so Freundt. Die Trendumkehr hinge eher an der verbesserten Verbraucherstimmung, wirtschaftlicher Erholung und Wiederbelebung des Tourismus in China. "Wir haben noch keine starke Belebung der Verbrauchernachfrage gesehen, sonder rechnen eher mit einer allmählichen Verbesserung." Er hoffe, dass auch die Auswirkungen des Konsumentenboykotts sich weiter abschwächen werden. 2023 habe PUMA erstmals seit 2021 wieder bekannte chinesische Künstler der Unterhaltungsindustrie als Botschafter verpflichten können, sagte Freundt.

Freundt hatte sich im März auf seiner ersten Jahrespressekonferenz zuversichtlich gezeigt, eine Trendumkehr in China im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres zu erreichen. Unter anderem soll dies mit einem stärkeren Fokus auf "Performance"-Produkte erreicht werden, so dass die chinesischen Konsumenten PUMA wieder stärker als Sport-Marke anstatt als Lifestyle-Marke wahrnehmen. Die Sport-Kategorien Fußball, Laufen und Basketball sowie Produkte für Frauen sollen Freundt zufolge bei den lokal für den chinesischen Markt produzierten Produkten eine stärkere Gewichtung erhalten.

Darüber hinaus will PUMA die chinesischen Kunden stärker online und offline ansprechen und mehr in seine Online-Präsenz investieren, um die online-affinen chinesischen Konsumenten stärker zu "begeistern". Auch sollen mit einem verstärkten Fokus Kinder als Kunden gewonnen werden. China sei der größte Markt für das Kundensegment Kinder weltweit, so Freundt.

Baader Bank belässt PUMA SE auf 'Add' - Ziel 70 Euro

Die Baader Bank hat die Einstufung für PUMA SE auf "Add" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Die Herzogenauracher seien solide ins Jahr gestartet, schrieb Analyst Volker Bosse am Mittwoch in einem ersten Kommentar zum Zwischenbericht. Für das zweite Quartal hätten sie aber maue Umsatzsignale gesendet.

Die PUMA-Aktie verliert via XETRA zwischenzeitlich 2,59 Prozent auf 55,62 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / MÜNCHEN (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Tooykrub / Shutterstock.com,Robert Ascroft/ PUMA

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