Hälfte weniger verdient |
07.05.2020 18:19:41
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PUMA-Aktie deutlich fester: Gewinneinbruch bei PUMA wegen Corona-Krise - Fortsetzung der Fußball-Bundesliga begrüßt
Die PUMA-Aktie legte dennoch zu und lag am Mittag zum Handelsende 8,14 Prozent im Plus bei 59,26 Euro und setzte damit ihren Erholungstrend fort. Analysten gestanden dem Unternehmen zu, gut auf die Krise reagiert zu haben.
"Wir hatten mit einer großartigen Auftragslage, starken Abverkäufen und Rekordzahlen im Einzelhandel einen sehr guten Start in das Jahr 2020", konstatierte Konzernchef Björn Gulden am Donnerstag bei der Zahlenvorlage. Der Ausbruch der Corona-Pandemie stoppte jedoch die gute Entwicklung jäh. Seitdem sei PUMA darauf konzentriert, "den Schaden kurzfristig zu minimieren, ohne die mittelfristigen Wachstumsaussichten zu zerstören", so Gulden.
Im ersten Quartal sank der Nettogewinn um mehr als 60 Prozent auf 36,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte. Operativ verdiente der adidas-Konkurrent mit 71,2 Millionen Euro rund die Hälfte weniger. PUMA litt dabei unter der Schließung seiner Läden - zunächst in China, ab Mitte März dann auch in Europa und Amerika. Höhere Kosten, Wertberichtigungen auf Vorräte sowie Rückstellungen auf Retouren belasteten das Ergebnis.
Der Umsatz sank dank eines guten Jahresauftakts in Europa und Amerika lediglich um 1,5 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete PUMA einen sprunghaften Anstieg des E-Commerce. Jedoch kann dies fehlende Einnahmen aus den Schließungen nicht ausgleichen. So macht das Internet als Verkaufskanal nur einen Bruchteil der Umsätze aus. Im ersten Quartal etwa beliefen sich die Erlöse aus dem E-Commerce auf rund 84 Millionen Euro.
Inzwischen hat das Unternehmen Maßnahmen zur Kostensenkung unternommen - unter anderem steht PUMA in Gesprächen mit Vermietern und Zulieferern. Hohe Lagerbestände sollen vermieden werden. Dazu greift das Unternehmen beim Personal zu Mitteln wie Kurzarbeit.
Für das zweite Quartal geht PUMA von einer nochmaligen Verschlechterung aus, da sich der Lockdown global erst richtig niederschlagen wird. Derzeit seien noch mehr als 50 Prozent der weltweiten Verkaufsfläche für Sport- und Lifestyle-Produkte geschlossen, erklärte Gulden. Dabei sei der April nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen. Derzeit steuere PUMA im Quartal auf ein Umsatzminus von rund 50 Prozent zu.
"Wir werden drei Phasen durchlaufen: die Krise überstehen, uns erholen und wieder wachsen", so der Manager. China befinde sich bereits in der Erholung. So geht geht Gulden davon aus, dass bis spätestens Juni wieder normale Geschäfte auf dem Niveau des Vorjahres erreicht werden können. "Es kommen weniger Kunden, aber die kaufen mehr", sagte er. Und auch in Europa gebe es erste Anzeichen zur Hoffnung. So lockerten verschiedene Länder wie Deutschland, Österreich oder die Niederlande derzeit die Maßnahmen. Die USA befänden sich jedoch immer noch mitten in der Krise.
Um die Zeit niedrigerer Einnahmen überbrücken zu können, hat sich das Unternehmen eine zusätzliche Kreditlinie über 900 Millionen Euro gesichert, von der der Löwenanteil von 625 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW kommt. Dabei hofft PUMA, die Gelder nicht voll ausschöpfen zu müssen. Insgesamt sieht sich der Konzern gut gerüstet für die Krise. "Das Jahr 2020 ist ein schwieriges Jahr und wird es auch bleiben", so Gulden. PUMA werde jedoch alles tun, dass das Unternehmen 2021 "wieder zu starkem Wachstum" zurückkehren könne. "Ich hoffe, dass 2021 das wird, was 2020 hätte werden sollen."./nas/kro/fba
PUMA-Chef begrüßt Fortsetzung der Fußball-Bundesliga
Der Vorstandschef des Sportartikelherstellers, Björn Gulden, hat die umstrittene Fortsetzung der Spiele der Fußball-Bundesliga trotz der Corona-Pandemie begrüßt. "Mir gefällt, dass die Bundesliga wieder spielen wird", sagte Gulden am Donnerstag in Herzogenaurach. "Ich bin kein Virologe", sagte Gulden. Deshalb könne er die medizinische Seite nur schlecht beurteilen.
Er vertraue aber auf die sehr gute Ausstattung der Vereine mit hervorragendem medizinischen Personal. Viele Menschen in Deutschland würden sich auf die Fortsetzung der Spiele freuen. Das sei auch ein Faktor für die "mentale Gesundheit" in der Bevölkerung.
"Die Deutschen sind vermutlich die Besten, die solche Dinge organisieren können", sagte der Norweger Gulden, der selbst als Fußballprofi aktiv war, unter anderem für den Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Andere Ligen im Ausland könnten unter Umständen von den Erfahrungen der Bundesliga lernen. PUMA ist Ausrüster von fünf der 36 Teams in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga.
/nas/mis
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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