Zahlen überzeugen |
16.04.2024 14:49:00
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ProSiebenSat.1 mit überraschend starken Jahresstart: P7S1-Aktie freundlich
Wie das im SDAX notierte Unternehmen am Montagabend in Unterföhring mitteilte, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund sechs Prozent auf 867 Millionen Euro. Damit entwickelten sich die Geschäfte besser als von Analysten im Schnitt erwartet. Dabei profitierte ProSiebenSat.1 vor allem vom Streamingdienst Joyn sowie dem deutlich kleineren E-Commerce-Segment, das profitabel gewachsen sei.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um gut ein Drittel auf 72 Millionen Euro zu. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg auf 8 Millionen Euro nach einem Verlust von 15 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Jahresprognose eines Gesamterlöses von 3,8 bis 4,1 Milliarden Euro bei einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 525 bis 625 Millionen Euro behielt der Vorstand bei. Die vollständigen Zahlen will der Vorstand am 14. Mai vorlegen.
Nach jüngsten Angaben hat der Konzern zuletzt insgesamt mehr als 500 Vollzeitstellen gestrichen und die jährlichen Kosten um 100 Millionen Euro brutto gesenkt. Auch mittelfristig will Konzernchef Bert Habets weiter die Kosten senken und zieht dafür auch einen weiteren Personalabbau in Betracht.
Mit Spannung wird unterdessen die Abstimmung der ProSiebenSat.1-Aktionäre über die Aufspaltung des Medienkonzerns in zwei börsennotierte Unternehmen auf der Hauptversammlung am 30. April erwartet. Der Großaktionär MediaForEurope (MFE) will das Kerngeschäft TV und Streaming von den Randaktivitäten wie der Online-Parfümerie Flaconi, den Vergleichsportalen Verivox und Billiger-Mietwagen.de und der Partnerbörse ParshipMeet trennen.
Dem MFE-Vorschlag erteilte das Management eine klare Abfuhr. Eine Aufspaltung würde das Unterhaltungsgeschäft mit dem Streamingdienst Joyn als Hoffnungsträger zu einer höheren Verschuldung führen und den finanziellen Spielraum deutlich einengen.
Skeptiker vermuteten, dass sich die Italiener damit schneller und günstiger die lukrative Fernseh-Sparte einverleiben wollen, ohne die für sie uninteressanten Restaktivitäten mitkaufen zu müssen. Das Mailänder Unternehmen um die Berlusconi-Familie hatte in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass ProSiebenSat.1 diese veräußern solle, um ?Mehrwert? zu schaffen. MFE hält fast 30 Prozent an ProSiebenSat.1.
Bislang stand die schrittweise Veräußerung der Zusatzgeschäfte auf der Agenda. Dabei wollten ProSiebenSat.1-Chef Habets und Finanzchef Mildner unter keinen Umständen die Portfoliostücke unter Wert verkaufen. Neuesten Informationen zufolge will der Vorstand die Geschäfte abseits von TV und Streaming (Joyn) in den kommenden 12 bis 18 Monaten abstoßen. Mit dem Verkaufserlös soll dann das Kerngeschäft vorangetrieben, die Verschuldung reduziert und Dividenden gezahlt werden.
UBS belässt ProSiebenSat.1 auf 'Sell' - Ziel 5,80 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für ProSiebenSat.1 nach "starken" Eckdaten zum ersten Quartal auf "Sell" mit einem Kursziel von 5,80 Euro belassen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) habe seine Erwartung dank einer stärkeren Werbeaktivität um 16 Prozent übertroffen, schrieb Analyst Adam Berlin in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Bezüglich der Interessen von Großaktionär MediaForEurope, der auf eine Aufspaltung pocht, wartet der Experte gespannt auf die Hauptversammlung Ende April.
Die P7S1-Aktie gewinnt im XETRA-Handel 0,20 Prozent auf 7,62 Euro.
ZÜRICH / UNTERFÖHRING (dpa-AFX)
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