22.02.2016 17:34:43

ProSieben im DAX erwartet und Steinhoff im MDAX

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zeit scheint reif: Im März wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 den DAX aufgenommen. Der schwache Jahresstart der K+S-Aktie dürfte dafür sorgen, dass der Salz- und Düngerhersteller aus der ersten Börsenliga per "Fast-Exit" absteigt. Am Donnerstag (3. März) kommt der Arbeitskreis Aktienindizes zur Beratung zusammen. Am selben Abend werden etwaige Änderungen in der Dax-Familie von der Deutschen Börse bekannt gegeben. Die Umsetzung erfolgt dann zum 21. März.

Da für den Dax keine reguläre Überprüfung stattfindet, greifen aktuell die für einen außerordentlichen Indexumbau vorgesehenen "Fast-Exit-" und "Fast-Entry-Regeln". Sie sind für Dax-Mitglieder weniger streng und dagegen für Aufnahmekandidaten strenger als im September, wenn die ordentliche Überprüfung stattfindet.

"Nach dem Einzug des Immobilienunternehmens Vonovia in den Dax im vergangenen Herbst verbreitert sich die Branchenpalette im März wohl weiter", verwies Index-Experte Uwe Streich von der LBBW auf die zu erwartende Aufnahme von ProSiebenSat.1. Der Rückstand der K+S-Aktie in punkto Börsenwert sei aktuell bereits so groß, dass er kaum mehr aufgeholt werden dürfte.

Nach größeren Aktienplatzierungen Ende 2013 und Anfang 2014 steht ProSiebenSat.1 schon länger in den Startlöchern für eine Aufnahme in den deutschen Leitindex. Dabei ist die Klettertour, die das Papier des Fernsehunternehmens seit seinem Rekordtief von 0,88 Euro im Jahr 2009 eingeschlagen hat, atemberaubend: Das Kursplus beläuft sich seit damals auf aktuell mehr als 5100 Prozent.

Während K+S (K+S) recht sicher in den MDax absteigen wird, dürfte der im Dezember erstmals an der Frankfurter Börse notierte Möbelhändler Steinhoff in den Index der mittelgroßen Unternehmen aufsteigen. Mit Blick auf den am Streubesitz orientierten Börsenwert in Höhe von 9,9 Milliarden Euro hat die Aktie sogar das Potenzial zu einem künftigen Dax-Aufsteiger. Doch da das Unternehmen seinen wirtschaftlichen Sitz im südafrikanischen Johannesburg hat und dort der Löwenanteil des Börsenumsatzes gemacht wird, "ist eine Dax-Mitgliedschaft noch in weiter Ferne", so Streich.

Neben Steinhoff könnten dem LBBW-Experten zufolge auch die beiden SDax-Unternehmen Schaeffler und Alstria Office Reit (alstria office REIT-AG) in den MDax aufsteigen. Weichen muss dafür wohl die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöcknerCo), die dann in den SDAX käme. Zudem rechnet Streich mit einem Abstieg des Stahlunternehmens Salzgitter und des Autozulieferers ElringKlinger./ck/she/he

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