Prognosen bestätigt |
04.11.2016 12:25:00
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Preisdruck schlägt bei Evonik weiter durch
Im dritten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Grund waren auch Preiszugeständnisse an Kunden im Zuge geringerer Rohstoffpreise. Auch das im Vorjahr boomende Geschäft mit Tierfuttereiweiß litt weiter unter niedrigeren Preisen. Insgesamt ging der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 11 Prozent auf 578 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich verdienten die Essener wegen geringerer Sonderlasten aber mehr. Der Gewinn legte um 19 Prozent auf 223 Millionen Euro zu. Bis auf den Umsatz übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten.
PROGNOSE STEHT
Die Prognosen für das laufende Jahr bestätigte der Evonik-Chef. Nach dem ersten Halbjahr hatte er beim bereinigten Ebitda die obere Hälfte der prognostizierten Spanne von 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro angepeilt. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr weiter "leicht" sinken. Dank einer starken Nachfrage nach Tierfuttereiweiß und höheren Preisen hatte Evonik im Vorjahr 13,5 Milliarden Euro umgesetzt und ein bereinigtes Ebitda von fast 2,5 Milliarden erwirtschaftet. Engel hatte die Anleger wegen des Preisdrucks bereits frühzeitig auf schwierigere Zeiten eingestimmt. Analyst Gunther Zechmann von der Investmentbank Bernstein hält den bestätigten Ausblick für konservativ.
Nach der Stabilisierung der Preise für das Tierfuttereiweiß Methionin im zweiten Quartal seien die Märkte wieder etwas schwächer gewesen, erklärte Evonik. Der Konzern ist hier Weltmarktführer. Doch nun drängen immer mehr Wettbewerber mit neuen Kapazitäten auf den Markt. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern aus dem wachsenden Fleischverbrauch noch Gewinn gezogen und glänzende Geschäfte gemacht. Entsprechend hoch ist nun die Vergleichsbasis. Die Commerzbank-Analysten betonen, dass die zukünftige Preisentwicklung von Methionin für Evonik eine wichtige Rolle spielt. Evonik-Finanzchefin Ute Wolf sieht die langfristigen Wachstumstrends weiter intakt.
GROSSAKTIONÄR RAG
Das Geschäft mit Hochleistungs-Saugstoffen - etwa für Windeln - litt auch im dritten Quartal unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Der Preisdruck hielt an und auch die Volumen standen wegen eines Angebotsüberhangs unter Druck. Evonik selbst hatte zuletzt in den USA zwar Kapazitäten abgebaut. Gleichzeitig kommen aber neue Kapazitäten auf den Markt. Die beiden Geschäfte sind Teil der Ernährungs- und Pflegesparte (Nutrition & Care) des Konzerns, die sich im dritten Quartal besonders schwach entwickelte. In den Industriegeschäften lief es besser. Hier sorgte die starke Nachfrage in der Bau- und Automobilindustrie für Schwung.
Zuletzt hatte Evonik sein Geschäft mit Spezialitäten auch durch Zukäufe gestärkt. Für 3,8 Milliarden US-Dollar schlucken die Essener etwa das Spezialadditiv-Geschäft des US-Konkurrenten Air Products. Mit dem Abschluss wird Ende des Jahres gerechnet. Trotz des Fusions- und Übernahmefiebers in der Branche hatte Evonik sein Pulver sehr lange trocken gehalten. Evonik mit weltweit fast 34 300 Mitarbeitern gehört mehrheitlich der deutschen Steinkohlestiftung RAG. Diese muss aus ihren Einnahmen die Folgelasten des Steinkohlebergbaus finanziert./jha/nmu/stb
ESSEN (dpa-AFX)
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