Nach Allzeittief 27.10.2019 21:49:00

Profitabilität in Aussicht gestellt: Ist die Lyft-Aktie an einem Wendepunkt?

Profitabilität in Aussicht gestellt: Ist die Lyft-Aktie an einem Wendepunkt?

• Lyft-Gründer versprechen Profitabilität bis Ende 2021
• Fahrten in vielen Märkten bereits jetzt profitabel
• Analyst spricht von Schlüsselmoment, der Investoren umdenken lasse

Für die Aktie des Fahrdienstvermittlers Lyft geht es an der Börse recht holprig zu. Seit dem Börsengang Ende März befindet sich das Papier immer wieder auf Berg- und Talfahrt, der übergeordnete Trend zeigt bisher jedoch nach unten: Vor rund zwei Wochen markierte die Lyft-Aktie an der US-Börse NASDAQ ein neues Allzeittief bei 37,07 US-Dollar. Sie war damit nicht einmal mehr halb so viel wert wie am Ende ihres ersten Handelstages. Mittlerweile hat sich die Aktie von diesem Negativrekord wieder etwas erholt, denn die Lyft-Gründer Logan Green und John Zimmer hatten am Dienstag bei einer Konferenz gute Nachrichten im Gepäck. Ein Analyst sieht nun sogar den Wendepunkt für das Papier gekommen.

Lyft-Gründer geben erstmals klares Ziel aus

Dass die Lyft-Aktie in den vergangenen Monaten gehörig unter die Räder gekommen ist, liegt an den hohen Verlusten, die das Startup bislang eingefahren hat. Für die Anleger ein Grund zum Zweifeln, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens aus San Francisco wirklich eines Tages Geld abwerfen wird. Die Zahlen zum zweiten Quartal, die der Fahrdienstvermittler im August vorgelegt hatte, fielen zwar besser aus als erwartet, ein Verlust stand jedoch immer noch in den Büchern. Das soll sich jedoch bald ändern.

Laut Lyft-Gründer Logan Green wird das Unternehmen in rund zwei Jahren, genauer im vierten Quartal 2021, auf Basis des bereinigten EBITDA erstmals profitabel sein. Das sagte er am Dienstag bei einer Konferenz des "Wall Street Journal". Eine positive Überraschung, denn Analysten hatten bisher damit gerechnet, dass Lyft die Gewinnschwelle erst ein Jahr später erreichen wird. Es ist zudem auch das erste Mal, dass das Unternehmen eine derartige Prognose abgibt. Man gehe damit auf eine wichtige Frage ein, die viele Investoren beschäftige, so Green. Auch Mitgründer John Zimmer zeigte sich laut "CNBC" zuversichtlich: "Wir haben mehr als drei Milliarden Dollar auf der Bank, wir haben einen klaren Weg hin zur Profitabilität und unser Team schlägt sich gut".

Bereits im Juni hatte sich Zimmer sehr zuversichtlich für die Zukunft von Lyft gezeigt. In einem Podcast für "Freakonomics" bezeichnete er den Weg zur Profitabilität als "ziemlich einfach". Denn in vielen Märkten seien die angebotenen Fahrten bereits profitabel, während gleichzeitig die variablen Kosten pro Fahrt, zum Beispiel für die Versicherung, gefallen seien und auch in Zukunft noch weiter fallen würden. "Wir haben einen sehr klaren Weg vor uns, der uns zur Profitabilität führen wird", so Zimmer in dem Podcast.

Analysten zuversichtlich für Lyft

Unter Analysten herrscht bereits länger die Meinung vor, dass Lyft Potenzial bietet. Im September rieten die Experten der Deutschen Bank zum Einstieg. Lloyd Walmsley, Research-Analyst der Deutschen Bank, sah für das Startup bereits zu diesem Zeitpunkt einen "klaren Weg zu mehr Rentabilität durch niedrigere Subventionen, höhere Preise, niedrigere Versicherungskosten und Effizienzsteigerung". Auch die britische Investmentbank HSBC empfahl die Lyft-Aktie Ende September zum Kauf. Analystin Masha Kahn begründete dies damit, dass Fahrdienstvermittler wie Lyft und Uber durchaus gewinnbringend sein könnten. "Wir denken, dass die Fahrgeschäftstätigkeiten von Uber und Lyft die Profitabilität erreichen können", so die HSBC-Expertin.

Mit den aktuellen Aussagen von Green und Zimmer ist nun auch die US-Investmentbank Needham & Company überzeugt. Analyst Brad Erickson sprach laut "Investor’s Business Daily" in einer Mitteilung an Kunden gar von einem Wendepunkt für Lyft. Die Aussagen der beiden Lyft-Gründer würden "einen möglichen Schlüsselmoment" markieren, da Investoren nun ihre Meinung ändern und sich bewusst werden würden, dass "Mobilitäts-Plattformen Geld verdienen können und es eines Tages auch werden", so Erickson.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Tero Vesalainen / Shutterstock.com

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