Presse: Keine Schadenersatzklagen gegen Ex-ThyssenKrupp-Vorstände

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Beim krisen- und affärengeplagten Konzern ThyssenKrupp schließt ein Gutachten einem Pressebericht Schadenersatzansprüche gegen Ex-Vorstände aus. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Konzernkreise. Zu dem Schluss, dass es im Zusammenhang mit den milliardenschweren Fehlinvestitionen in zwei Stahlwerke in Übersee keinen Ansatzpunkt für Schadenersatzklagen gegen Ex-Top-Manager gebe, komme ein neuerliches Gutachten der Rechtsanwaltssozietät Hengeler Müller. Dies werde ThyssenKrupp zur Hauptversammlung am Freitag vorlegen.

 

    Unterdessen änderte die Krupp-Stiftung - mit einem Anteil von 25,3 Prozent Hauptaktionär von ThyssenKrupp dem Bericht zufolge 2011 ihre Satzung. Nach dem Ableben des 99-jährigen Stiftungsvorsitzenden Berthold Beitz werde der Spitzenposten demzufolge zweigeteilt: in einen Kuratoriums- und einen Vorstandsvorsitz. Der auf fünf Jahre gewählte Kuratoriumschef soll die Stiftung gegenüber ThyssenKrupp als Hauptaktionär vertreten. Angeblich liege bereits ein Rechtsgutachten vor, wonach dieser zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats bei ThyssenKrupp sein darf. Das bedeutet: Würde der in der aktuellen ThyssenKrupp-Krise unter Druck geratene Aufsichtsratschef Gerhard Cromme in der Stiftung Beitz nachfolgen, so könnte er parallel seinen Posten als Konzern-Kontrolleur beibehalten./fn