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04.07.2014 20:55:00

Post sucht neue Einkunftsmöglichkeiten

Zumindest Selbstbedienungsstationen der Post könnten künftig sonntags geöffnet werden, deutet der Chef der teilstaatlichen Post AG, Georg Pölzl, an. Man teste auch neue Zustellformen, etwa in der Lebensmittelzustellung am selben oder zumindest am nächsten Tag, sagt er im Interview mit dem "Standard" (online). Die Dividende solle für heuer gleich oder höher ausfallen als zuletzt mit 1,90 Euro.

In Oberösterreich werde mit der Pfeiffer Handelsgruppe und der FH Steyr ein Pilotprojekt in der Lebensmittelzustellung gestartet, so Pölzl weiter. "Früher oder später" könne es auch möglich sein, "dass wir auch über Paketzustellung am Samstag oder Sonntag nachdenken, wo der Bedarf da ist und wo auch die Bereitschaft da ist, so eine Dienstleistung wirtschaftlich darzustellen, dort wird sich das irgendwann durchsetzen".

Dass es bei der Post zu viele Frühpensionierungen gebe, wie zuletzt vom Rechnungshof kritisiert, stimme so nicht, meinte Pölzl zum Blatt. 100 bis 200 gebe es pro Jahr. "Bei der Post gibt es Frühpensionierungen nur aus gesundheitlichen Gründen. Es ist eine amtsärztliche Entscheidung, ob es etwa angesichts hoher Krankenstände zu einer Frühpensionierung kommt oder nicht." Für Briefzusteller gebe es keine alternativen Bürojobs.

Im südosteuropäischen Raum, wo die Post 20 Paket- und Brieftöchter hat, drohten keinesfalls Abschreibungen wie kürzlich bei der Telekom Austria, deren Staatsanteile ebenso die Staatsholding ÖIAG verwaltet. Zwar gebe es im Briefbereich bei den Töchtern "Licht und Schatten". Wertberichtigungen seien aber "ausgeschlossen".

Die ÖIAG werde prinzipiell "ihrer Pufferfunktion zwischen politischem Einfluss und Unternehmen sehr gut gerecht", so Pölzl weiter im "Standard". Ihren neuer Aufsichtsratschef Siegfried Wolf sehe er "positiv". "Ich erwarte mir eine sehr professionelle Führung des Aufsichtsrats der ÖIAG."

Weitere Privatisierungen bei der Post - der Staat hält 52,85 Prozent - seien prinzipiell "Eigentümersache". Ein so großer Erfolg der Post, wie ihn Pölzl ortet, hätte sich aber "in reinem Staatseigentum so nicht eingestellt", sagt der Manager der Zeitung. Und: "Ein zusätzliches Aktienpaket würde an der Börse sicher gut ankommen. Die Voraussetzungen für eine weitere Privatisierung wären gut, die Post ist gut vorbereitet."

Für den zum Verkauf stehenden alten Konzernsitz in der Wiener Innenstadt erhofft sich Pölzl den maximal erzielbaren Betrag im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich.

Von Pfeiffer hatte es im April geheißen, etwa in Linz oder Wien sei eine Lebensmittelzustellung zwischen 17.00 und 21.00 Uhr möglich. Sonst kommt die Bestellung mit der üblichen Postlieferung am nächsten Vormittag. Die für den Transport genutzten Kühlboxen sollen vom Postler auch wieder mitgenommen werden. Ab 20 Euro Bestellwert soll die Lieferung kostenlos sein, die Preise sollen die gleichen wie im Supermarkt sein, inklusive Aktionswaren.

(Schluss) phs/sp

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