"Schlichtweg falsch" |
17.01.2014 17:58:00
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Post dementiert drohende Kündigungswelle
Zwar hat die "Kronen Zeitung" nach einem wütenden abendlichen Dementi des teilstaatlichen börsennotierten Konzerns ihren Blattaufmacher ("9.000 Briefträger zittern um ihren Job: Post droht neue Kündigungswelle") über Nacht von der Titelseite gekippt und im Blattinneren aus "9.000 Briefträgern" nur mehr "viele Mitarbeiter" um ihren Job bangen lassen. Der Gewerkschaft reichte die Versicherung des Vorstands, der Bericht sei "schlichtweg falsch" und es gebe keine Kündigungswelle, heute aber trotzdem nicht.
Das angeblich "klare Dementi", das Post-Chef Georg Pölzl Donnerstagabend in Reaktion auf die Medienberichte verbreitet habe, bestätige die schlimmsten Befürchtungen der Personalvertretung, hieß es in einer Betriebsratsaussendung am Freitag. Pölzl erkläre zwar, dass es keine Kündigungswelle geben werde, sage aber gleichzeitig, dass er an "der Anpassung des gesamten Personalstands um 250 bis 500 Mitarbeitern jährlich" durch "natürliche Fluktuation" festhalten wolle. Betriebsratschef Helmut Köstinger sieht "Null Spielraum für eine weitere Senkung des Personalstands". "Hände weg von unseren Briefträgern", riet er dem Management.
Post-Chef Pölzl unterstrich, die Post sei ein gesundes Unternehmen und damit ein zuverlässiger Arbeitgeber. Er kritisierte, dass Arbeitnehmer verunsichert würden. Weil die natürliche Fluktuation wesentlich größer sei als die erforderliche Anpassung an sinkende Briefmengen, würden jedes Jahr hunderte neue Mitarbeiter in der Briefzustellung eingestellt. Selbst die "Anpassung" des gesamten Personalstandes um 250 bis 500 Beschäftigte jährlich habe die Post in den vergangenen Jahren durch Nutzung der natürlichen Fluktuation geschafft. Den größten Anpassungsbedarf habe es dabei bei den Filialen gegeben, die durch Postpartner ersetzt worden seien.
Ein besonderer Dorn im Auge ist der Post-Belegsschaftsvertretung, dass die Post begonnen habe, Teile der Briefzustellung an die Werbemittelverteil-Tochter Feibra auszulagern. Köstinger nannte diese Auslagerung heute "grob fahrlässig".
Der Briefversand sei jedes Jahr um 3 bis 5 Prozent rückläufig, wurde in der "Krone" Postsprecher Sprecher Michael Homola zitiert. "Wenn der Trend so anhält, werden wir wohl nicht wachsen, sondern den Personalstand reduzieren müssen." 9.000 Briefträger sind derzeit täglich in den Ballungszentren und abgeschiedensten Winkeln des Landes unterwegs. "Das ist keine eingefrorene Zahl", so Homola. Man müsse permanent evaluieren und Kapazitäten anpassen. 400 bis 500 Post-Mitarbeiter würden in den kommenden Jahren pro Jahr eingespart.
(Schluss) rf/cri
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