Trotz aller Schwierigkeiten |
14.08.2014 12:22:00
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Post-Chef Pölzl: "Ein ganz gutes erstes halbes Jahr"
Gespart wird weiterhin auch über einen Personalabbau durch eine "Anpassung über die kontinuierliche natürliche Fluktuation", sagte Pölzl. Heuer betrifft das bisher "500, 600 Stellen". Im Vorjahr waren es 250, und noch ein Jahr davor sank der Personalstand um 800. Dass bei der Zustellung gespart werde, dass wollte Pölzl nicht in den Mund nehmen. Die Mengen sein rückläufig, daher arbeite man natürlich laufen daran, auch in der Zustellung anzupassen. Viel mehr sei das "Paketgeschäft (größtenteils, Anm.) in die Brieflogistik integriert worden, so werden auch Arbeitsplätze abgesichert", so Pölzl. Inzwischen bringen die Briefzusteller 50 Prozent der Packerln, vor einigen Jahren waren es 15 Prozent. Getrennt ist die Zustellung beispielsweise noch in Wien, "da lohnt sich eine eigene Paktzustellung", sagte der Post-Chef.
Auch die Paketempfangsboxen die nun flächendeckend rascher als binnen zweier Jahre kommen sollen - "wir haben den Plan aktuell beschleunigt" - dienten nicht dem Personalsparen, sondern der 24-Stunden-Dienstleistung.
Im Kerngeschäft - Briefpost, Werbung, Paketpost - geht es vor allem bei den Packerln um neue Zustell- bzw. Abholmodelle; auch ins Lebensmittelgeschäft steigt man derzeit wie berichtet ein. Die entsprechende stabile Box mit Kühlmöglichkeit, die ab November etabliert werden soll, stellte Pölzl vor.
Bei Briefen beträgt der Basisrückgang jährlich 3 bis 5 Prozent, dieser wird nur durch verstärkte Briefwahl gebremst. Die Werbepost ist besonders stark volatil. Laut Pölzl geht der Trend auch in Österreich verstärkt zu elektronischer Werbung, "obwohl Österreich wahrscheinlich immer noch das stärkste 'Flugblattland' Europas ist". Neue Geschäftsfelder "mit guter Profitabilität" wie Kuvert-Werbesendungen bringen neue Umsätze.
Dass der Umsatz im Filialgeschäft rückläufig ist, daraus machte Pölzl keinen Hehl. Es sei ein sehr schwieriges Geschäft, zudem konsolidiere sich der Mobilfunkmarkt, Neuanmeldungen bzw. Vertragsverlängerungen seine in den vergangenen Jahren um die Hälfte eingebrochen, auch eingebrochen sei der Umsatz mit Hardware - auch das Bankgeschäft entwickle sich negativ. "Die wirtschaftliche Situation ist nicht sonderlich erfreulich."
Auf die Kooperation mit der BAWAG P.S.K. wirke sich das für die Post so aus, dass sie weniger Provision erhalte - "das ist derzeit ein direkter Nachteil für uns, die Bank würde wohl auch gerne mehr bezahlen; gewisse Konditionen stehen in Neuverhandlung, wir gehen den Weg aber weiter, denn es ist für beide Seiten der effizienteste - für die BAWAG etwa, dass sehr effizient ein im Vergleich großes Filialnetz betreibt."
500 "echte" Postfilialen gibt es noch, dazu kommen rund 1.400 Postpartner. Zum Vergleich: 2009 gab es 1.350 Postfilialen und noch keine Postpartner. Die Postpartner bringen aus Sicht Pölzl quasi nur Vorteile - vor allem bei den Öffnungszeiten.
In Deutschland werde man im Pharma-Markt mit der Tochter trans-o-flex wachsen. Medikamente werden gekühlt vom Hersteller zu Apotheken geliefert. In Südosteuropa und der Türkei, wo man insgesamt 20 Beteiligungen hält, gebe es ein solides Wirtschaftswachstum, in der Türkei bremse aber die Inflation. Insgesamt entwickelte sich hier das Paketgeschäft am besten, im Briefgeschäft gebe es "Licht und Schatten", sagte Pölzl. Die 25-Prozent-Beteiligung am Bosporus soll 2016 in die Post-Bilanz konsolidiert werden, wie Pölzl erklärte.
Künftig - ab Herbst via "buybuy.at" - will die Post "für Österreich auch E-Commerce erleichtern". Gestartet wird in den USA, wo man künftig leichter online shoppen könne soll - durch schnellere Zollabwicklung - und die Waren vorerst einmal binnen sieben bis zehn Tagen erhalten soll, später nach Ziel schneller. Weitere Länder wolle man auch ansteuern, interessant sei beispielsweise Großbritannien.
Bei den Lebensmittelsendungen - gestartet wird mit vier Pilottests in den beiden Schwerpunktgebieten Wien und Oberösterreich mit verschiedenen Handelspartnern - glaubt Pölzl "an ein ganz wichtiges Thema, an einen Zukunftsmarkt", natürlich in Ballungsräumen - dort erhofft man sich auch größere Warenkörbe wegen starker Kaufkraft. Der Manager gestand bei diesem Thema allerdings auch ein, dass es sich um einen Bereich handle, in dem man heute noch nicht wisse, wie und ober er funktionieren werde.
Die geplante Dividende für heuer - der Staat kassiert dann auch kräftig als 52,85-Prozent-Eigentümer - wollte Pölzl auf Nachfrage nicht kommentieren - die Anleger würden aber zurecht eine Dividende "auf gutem Niveau der vergangenen Jahre erwarten".
Die Umsatzsteigerung im Post-Bereich Paket & Logistik ist zum Halbjahr heuer verglichen zur Vorjahresperiode um 3 Prozent auf 431,5 Prozent geklettert, während der Umsatz von Brief, Werbpost & Filialen um 1,8 Prozent auf 741,2 Mio. Euro zurückging.
Pro Jahr bewegt die Post in Österreich rund 70 Millionen Pakete von 250 Millionen insgesamt. Dazu kommen eine Milliarde Briefe, 4,5 Milliarden Werbesendungen und 750 Millionen Mediensendungen.
(Grafik 0972-14, Format 42 x 106 mm) (Schluss) phs/cri
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