Kein Hoffnungsträger mehr |
04.12.2016 08:05:44
|
Porträt: Verschrotter, Machiavelli, Cover-Boy - Italiens Premier Renzi
Der einstige Bürgermeister von Florenz war im Februar 2014 als jüngster Regierungschef in der Geschichte des Landes mit dem Versprechen angetreten, die alte Politik zu "verschrotten". Jeden Monat sollte es eine Reform geben - eingetreten ist das nicht.
Für seine Gegner ist Renzi ein arroganter Machtpolitiker. Er selbst bezeichnete sich als "hin und wieder böse, arrogant und manchmal impulsiv". Darin liegen auch die Eigenschaften, die andere schätzen. "Sein Charakter ist kämpferisch, ironisch, stolz, argumentativ. Renzi ist wie Machiavelli. Er will die Politik ändern", beschrieb ihn der jetzige Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella.
Renzi liebt die große Bühne und die Inszenierung. Er steht hinter der EU, aber geht auch mit "Brüssel-Bashing" auf Stimmenfang. Vor allem in der Flüchtlingskrise will er mehr Lastenverteilung. Er präsentiert sich jugendlich und posierte für den "Rolling Stone" oder zeigte sich in der Modezeitschrift "Vogue" mit seiner Frau, der Lehrerin Agnese Landini, und den drei Kindern in toskanisch-rustikalem Ambiente.
Schon bei den Pfadfindern habe sich ihm das Motto eingeprägt, die Welt zu einem besseren Platz zu machen, heißt es in seiner Biografie. Aufgewachsen in der Gemeinde Rignano sull'Arno bei Florenz, studierte er Jura, arbeitete im Familienunternehmen und schlug schnell die politische Laufbahn ein. Beim Wahlkampf für das Bürgermeisteramt in Florenz setzte er schon auf das Versprechen, das politische Establishment abzusägen. Mittlerweile gehört er selbst dazu.
ROM (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: