Keine Vertragsverlängerung 14.12.2023 15:28:39

Porsche-Aktie in Grün: Vertäge von 600 befristeten Mitarbeitern bei Porsche in Stuttgart laufen aus

Porsche-Aktie in Grün: Vertäge von 600 befristeten Mitarbeitern bei Porsche in Stuttgart laufen aus

Betriebsratschef Harald Buck sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Im kommenden Jahr laufen schrittweise circa 600 befristete Arbeitsverträge aus, die nicht nochmals verlängert werden können." Man sei gerade in Gesprächen mit der Unternehmensleitung, ob nicht ein Teil der Kolleginnen und Kollegen davon dauerhaft eingestellt werden könne. "Es zeichnet sich aber ab, dass nicht alle für immer übernommen werden können. Die ersten Beschäftigungsverhältnisse enden zum Januar."

Ein Sprecher des Unternehmens sagte, ein befristetes Arbeitsverhältnis könne eine Chance sein, um bei Porsche zu einer Festanstellung zu kommen. Die zum Volkswagen-Konzern gehörende Porsche AG habe ihre Belegschaft in den vergangenen zehn Jahren auf aktuell 24.700 Mitarbeiter nahezu verdoppelt. Darunter seien auch 2.400 Mitarbeiter mit einem befristeten Arbeitsverhältnis.

"Demographische Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass zahlreiche Kollegen etwa über die Altersteilzeit aus dem Unternehmen ausgeschieden sind." Dadurch habe man überproportional viele Kollegen in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. So waren es 2021, 2022 und 2023 insgesamt 1.255 befristete Mitarbeiter, davon allein 1.115 in der Produktion, teilte das Unternehmen weiter mit. "Inzwischen haben wir wieder einen eingeschwungenen Zustand erreicht, sodass befristete Verträge in 2024 in größerem Umfang auslaufen."

"Bei uns gibt es keine Leiharbeiter in der Produktion, sondern nur befristete Beschäftigte", sagte Betriebsrat Buck weiter. Sie bekommen die tariflichen und betrieblichen Leistungen, die die Leiharbeiter nicht bekommen würden.

Die Standortsicherung im Großraum Stuttgart gilt bis Mitte 2030, wie Buck mitteilte. In das Stammwerk wird seinen Angaben zufolge ordentlich investiert. "So wird aktuell das Karosseriewerk erweitert und es entstehen auch zusätzliche Logistikflächen." Der neue Boxster mit Elektroantrieb werde künftig in Zuffenhausen montiert. Die letzten Boxster mit Verbrennermotoren liefen gerade im VW-Werk in Osnabrück vom Band.

Porsche stoppt Verkauf des Macan mit Benzinmotor in der EU

Die Volkswagen-Tochter Porsche wird den Geländewagen Macan mit Benzinmotor in der EU vorzeitig vom Markt nehmen, weil die Umstellung auf neue Zulassungsvorschriften zu aufwendig wäre. Die Plattform des Fahrzeugs werde nicht mehr auf die künftigen Regeln der EU umgestellt, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag). Damit sei das Modell ab Anfang Juli nicht mehr zulassungsfähig. Der Verkauf werde bereits im Lauf des Frühjahrs eingestellt, sodass sichergestellt sei, dass die Fahrzeuge bis zum Stichtag ausgeliefert und zugelassen werden könnten.

Zum 1. Juli können in der EU nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die den neuen Regeln hinsichtlich der Cybersicherheit entsprechen, also zur Abwehr möglicher Hackerattacken. Dies erfordert unter anderem Eingriffe in die Software für Steuergeräte. Überdies müssen Autohersteller bereits in der Entwicklungsphase Prozesse zur Erhöhung der Cybersicherheit einführen, dokumentieren und zertifizieren lassen. Da die Anforderungen damals noch nicht bekannt gewesen seien, habe dies im Rahmen der Entwicklung der Verbrenner-Modelle nicht berücksichtigt werden können, teilte der Porsche-Sprecher weiter mit. Dies lasse sich nun nicht ohne weiteres nachholen.

Nicht betroffen ist die Fertigung für Märkte außerhalb der EU. Damit wird Porsche in Leipzig ein Modell bauen, das in der EU nicht mehr verkauft werden darf. Perspektivisch will Porsche den Macan komplett auf den Elektroantrieb umstellen. Im Jahr 2024 soll die E-Variante auf den Markt kommen, nachdem sich der Start aufgrund gravierender Softwareprobleme des VW-Konzerns beträchtlich verzögert hatte. Auf XETRA steigt die Porsche-Aktie am Donnerstag zeitweise um 0,17 Prozent auf 81,40 Euro.

/ols/DP/zb

STUTTGART (dpa-AFX)

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