Bei Börsengang 06.10.2022 16:23:00

Porsche-Aktie im Plus: Investmentbanken stützten Porsche-AG-Kurs mit Hunderten Millionen Euro - Deutsche Auto-Aktien wieder vermehrt gesucht

Porsche-Aktie im Plus: Investmentbanken stützten Porsche-AG-Kurs mit Hunderten Millionen Euro - Deutsche Auto-Aktien wieder vermehrt gesucht

Vom 29. September bis zum 4. Oktober erwarben sie über das Handelssystem Xetra und weitere Handelsplätze insgesamt knapp 3,8 Millionen Aktien und wendeten dafür fast 313 Millionen Euro auf, wie aus einer Pflichtmitteilung der US-Großbank Bank of America vom Mittwochabend hervorgeht. Die Bank of America ist unter den beteiligten Konsortialbanken das koordinierende Geldinstitut.

Die Porsche-AG-Vorzugsaktien waren am Donnerstag vor einer Woche für 82,50 Euro das Stück ausgegeben worden und drohten an den ersten Handelstagen mehrfach unter diese Marke zu fallen. Am vergangenen Montag fiel der Kurs dann bis auf sein bisheriges Tief von 81 Euro. Mittlerweile ist das Papier mit dem Aufschwung an der Börse deutlich gestiegen und erreichte am Vortag sein Hoch bei 89,64 Euro. Die Titel schlossen im Xetra-Handel zuletzt bei 87,92 Euro.

Für die Stabilisierung von Kursen nach Börsengängen können die beteiligten Investmentbanken Porsche-AG-Anteile aus der sogenannten Mehrzuteilungsoption nutzen, im Fachjargon "Greenshoe" genannt. Dafür hatten der Mutterkonzern Volkswagen und die Banken bis zu knapp 15 Millionen Aktien reserviert. Volkswagen hatte mit der Platzierung der Porsche-Vorzüge inklusive der Mehrzuteilungsoption brutto knapp 9,4 Milliarden Euro eingestrichen, es war damit der größte deutsche Börsengang seit der Deutsche Telekom 1996. Durch die Stützungskäufe der Banken aus der Platzierungsreserve sinkt der Erlös für Volkswagen.

Die Porsche-Aktie gewinnt via XETRA zeitweise 2,48 Prozent auf 61,08 Euro.

Deutsche Auto-Aktien wieder gefragt

Nach dem erneuten Rückschlag zur Wochenmitte haben sich Autowerte am Donnerstag wieder stabilisiert. Der Stoxx Europe 600 Autos & Parts gehörte mit plus 0,8 Prozent zu den überdurchschnittlichen Gewinnern. Er hatte sich nach seinem Tief seit November 2020 am Montag um bis zu sieben Prozent erholt, bevor es tags zuvor im schwachen Gesamtmarkt wieder abwärts gegangen war.

Besonders gefragt sind bei den Anlegern die Papiere des Börsenneulings Porsche AG . Die Aktien der VW-Sportwagentochter hatten nach der Erstnotiz vor einer Woche zunächst einen schweren Stand. Beim Halten des Ausgabepreises von 82,50 Euro waren sie wie am Markt bereits vermutet auf die Hilfe der Konsortialbanken angewiesen. Kurzzeitig waren sie gar auf 81 Euro abgetaucht. Von diesem Niveau aus erholten sie sich nun um fast 15 Prozent auf 92,84 Euro.

Analystin Saïma Hussain vom Investmenthaus Alphavalue vermutet einen Strategiewechsel der Anleger hinter dem starken Aufschwung der Porsche-AG-Papiere. Denn hätten sie zunächst versucht, mittels Papieren der Mutter VW und deren Großaktionär Porsche SE vom Börsengang der Zuffenhausener zu profitieren, wählten sie nun offenbar den direkten Weg.

Während Papiere der Porsche AG von Hoch zu Hoch eilen, kosten Vorzugs- und Stammaktien des VW-Konzerns und Anteilsscheine der Porsche SE trotz inzwischen erfolgter Erholung immer noch deutlich weniger als vor dem Börsenstart der Porsche AG vor genau einer Woche. VW-Vorzugsaktien sowie die Volkswagen-Stammaktien) erholten sich seit dem Montagstief etwa so deutlich wie der Branchenindex. Anteilsscheine von Porsche SE kletterten zwar um 9,5 Prozent, hinken aber damit ebenfalls hinter der Porsche AG her.

So ergibt sich inzwischen ein bemerkenswertes Bild: Die Tochter Porsche AG wird mittlerweile von Anlegern insgesamt höher bewertet als die Konzernmutter Volkswagen selbst. Porsche kam zuletzt auf eine Marktkapitalisierung von knapp 83 Milliarden Euro, Volkswagen hingegen nur auf weniger als 79 Milliarden. Die Porsche AG ist damit Europas wertvollster Autobauer.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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