Produktionsleistung |
26.08.2021 17:50:49
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PORR-Aktie gewinnt: Ein Zehntel mehr Leistung im Halbjahr und in Gewinnzone zurück
Der Auftragseingang wuchs im Jahresabstand um 8,4 Prozent auf 3,27 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) lag mit 11,5 Mio. Euro deutlich über dem ersten Halbjahr 2019, im Corona-Jahr 2020 waren es beim EBT bis Juni minus 26,6 Mio. Euro gewesen. Von der Gesamtleistung der Gruppe entfielen 46,5 Prozent auf den wichtigsten Markt Österreich, gefolgt von Deutschland mit 23,9 Prozent sowie Polen mit 13,5 Prozent der Leistung.
Die positive Geschäftsentwicklung bis Juni zeige, dass der strategische Fokus des Konzerns stimme, hieß es am Donnerstag. Der Rekordauftragsbestand bestätige ein starkes Fundament und zeige eine aus Risiko- und Margen-Sicht verbesserte Pipeline. Die PORR sehe sich gut positioniert und erwarte einen anhaltenden Bedarf an Bauleistungen in ihren Heimatmärkten. "Dieser Trend dürfte sich mittel- und langfristig durch Themen wie Urbanisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheit ungebremst fortsetzen." Das Konzernprogramm PORR 2025 sorge dafür, den Profitabilitätspfad erfolgreich fortzuführen.
Für den Hochbau in den Heimmärkten der PORR erwarten die Experten der KPMG ganz aktuell ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 6,3 Prozent bis 2025, heißt es im Halbjahresbericht. Dabei solle der Wohnbau mit 6,9 Prozent Anstieg den größten Beitrag leisten, im Nichtwohnungsbau der Gewerbebau mit 5,8 Prozent das größte Plus. Unterstützend würden dabei die Investitions- und Konjunkturprogramme der EU wirken. Im Tiefbau liege die erwartete jährliche Wachstumsrate bis 2025 im Schnitt bei 3,9 Prozent.
Auf Basis der guten Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2021 erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2021 weiterhin eine Produktionsleistung von 5,3 bis 5,5 Mrd. Euro und eine positive EBT-Marge von 1,3 bis 1,5 Prozent, bekräftigte der Baukonzern seine Ziele für heuer. Das erste Halbjahr sei in der Bauindustrie traditionell schwächer als das zweite und lasse daher nur eingeschränkt Rückschlüsse auf das Gesamtjahr zu, wird betont. Mittelfristig strebt PORR eine Ziel-EBT-Marge auf Konzernebene von 3,0 Prozent an, heißt es im Ausblick.
Der positive Ausblick für 2021 hänge stark vom Ausgang des Kartellverfahrens in Österreich vor, betont der Baukonzern. Wie berichtet wirft die BWB der PORR und einer Vielzahl anderer Bauunternehmen wettbewerbswidrige Absprachen vor - im April brachte die BWB diesbezüglich einen Antrag auf Verhängung einer Geldbuße gegen Firmen der PORR-Gruppe ein. Im Hinblick darauf habe man im Laufe der letzten Jahre Vorsorgen dafür gebildet, die bestmöglich geschätzt worden seien, wobei keine Sicherheit bestehe, ob diese Vorsorgen ausreichend seien. Die PORR strebe nun eine zeitnahe einvernehmliche Lösung (Settlement) mit der BWB ab, auch davon sei der Ausblick fürs Gesamtjahr abhängig.
PORR-Chef sieht Entspannung bei Materialpreisen
Der Chef des heimischen Baukonzerns Porr, Karl-Heinz Strauss, sieht bei den Baumaterial-Verteuerungen zum Teil bereits eine Entspannung und rechnet bis Jahresende mit Preisrückgängen, wenn auch nicht auf frühere Niveaus. Den ministeriellen Stopp von Asfinag-Straßenprojekten bezeichnete er am Donnerstag im APA-Gespräch als "politische Debatte, wo eine Partei ihr Profil schärfen will - im Interesse einiger Kleingruppen zulasten der Allgemeinheit".
"Ich sehe hier kein schlüssiges Konzept", sagte der Porr-Chef, ohne die zuständige Ministerin oder die Partei beim Namen zu nennen. Eine Konzentration für das Jahr 2030 rein auf E-Autos sehe er als "fahrlässig" an, denn falls man nur noch elektrisch statt mit Verbrennern fahre, gäbe es dafür "zu wenig Strom", wenn nämlich in Europa die Kohlekraftwerke oder Atomkraftwerke abgeschaltet würden. "Ich habe den Eindruck, dass man uns ins Mittelalter zurückbeamen will", meinte Strauss.
Die Baumaterial-Preissteigerungen seien unerwartet gekommen und extrem hoch ausgefallen - von manchen anderen Branchen sei die Zeit "genützt" worden, um in Zeiten von Kurzarbeit oder durch ein Nichtaufsperren von Fabriken eine Knappheit herzustellen, so der Porr-Chef. Sein Konzern habe sich schon im Vorjahr sehr stark für heuer eingedeckt und dadurch vieles von den Preisanstiegen abfangen können.
In den letzten vier Wochen seien die Preise nicht mehr weiter angestiegen, sondern hätten sich vielfach bereits parallel entwickelt. In Deutschland habe es teils sogar schon leichte Rückgänge gegeben, in Polen seien sie seit zwei Monaten nicht mehr angestiegen. Er rechne damit, dass die Preise zu Jahresende wieder zurückgehen, aber nicht mehr auf ein früheres Niveau.
Die Papiere notierten im Wiener Handel letztlich 3,14 Prozent fester bei 16,42 Euro.
APA
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